CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S87
DOI: 10.1055/s-0038-1640015
Abstracts
Onkologie: Oncology

Zusammenhang zwischen Rauchverhalten und Komorbidität und Therapiedosisreduktion oder Therapieabbruch der laufenden Therapie bei 656 Patient*innen mit Kopf-Halskarzinomen (HNSCC)

A Fazel
1   Univ.-HNO-Klinik, CAU Kiel, Kiel
,
T Schleicher
1   Univ.-HNO-Klinik, CAU Kiel, Kiel
,
R Baumann
2   Radioonkologie, CAU Kiel, Kiel
,
ES Quabius
1   Univ.-HNO-Klinik, CAU Kiel, Kiel
,
M Hoffmann
1   Univ.-HNO-Klinik, CAU Kiel, Kiel
› Author Affiliations
 

Zielsetzung:

Rauchen hat einen negativen Einfluss auf Überlebensdaten von Patient*innen mit Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC). Rauchen ist mit gehäuftem Auftreten von Komorbidität assoziiert, sodass die Vermutung nahe liegt, dass nicht das Rauchen per se, sondern die Komorbidität den Therapieverlauf aufgrund Dosisreduktion oder Therapieabbruch beeinflusst und mit dem ungünstigen Überleben Betroffener assoziiert ist. Daten hierzu existieren nicht.

Methode:

Patientenakten und die Tumordokumentation von 656 Primärfällen des Kopf-Hals-Tumorzentrums Kiel sind retrospektiv ausgewertet worden. Es sind die Rauchlast in Packungsjahren (py) erfasst und mit Komorbidität und Therapieverlauf korreliert worden.

Ergebnisse:

116/656 (18%) sind Nichtraucher, 359 (55%) sind Raucher; 180 (27%) sind Ex-Raucher. 327 (50%) sind ausschließlich operiert worden; 123 (19%) haben Chirurgie + adjuvante RCT und 70 (11%) Chirurgie + adjuvante RT erhalten. 118 (18%) haben eine primäre RCT und 17 (2%) eine primäre RT erhalten. 122 (19%) haben keine und 534 (81%) haben Komorbidität. Rauchen (> 10py) ist signifikant mit Komorbidität assoziiert (p = 0,003). Rauchen und Komorbidität, allein oder in Kombination, korrelieren nicht mit Therapieabbruch oder Dosisreduktion der Therapie im Behandlungsverlauf (p > 0,05).

Schlussfolgerung:

Erwartungsgemäß sind Rauchen und Komorbidität signifikant assoziiert. Abbruch oder Dosisreduktion der Therapie tritt bei Rauchern und Nichtrauchern sowie bei Patienten mit und ohne Komorbidität gleichermaßen auf. Ursache hierfür kann sein, dass alle Patienten mit Komorbidität entsprechende Medikationen erhalten.



Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)

© 2018. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York