CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S114
DOI: 10.1055/s-0038-1640105
Abstracts
Onkologie: Oncology

Salvage Neck Dissection nach primärer RCT bei HPV-positiven und HPV-negativen Oropharynxkarzinomen

S Müller
1   Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
J Hornung
1   Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
H Iro
1   Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
C Scherl
1   Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Humane Papillomaviren(HPV)-positive und negative Oropharynxkarzinome (OPK) stellen unterschiedliche Tumorentitäten dar. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob das Auftreten maligner Nodi nach Salvage Neck Dissection (SND) bei unterschiedlichem HPV- und Halsstatus variiert, zu einer Therapiekonsequenz führt und ob eine SND nach primärer Radiochemotherapie (pRCT) bei OPK generell gerechtfertigt ist.

Methoden:

Retrospektive Analyse von 175 Patienten mit einem OPK, die von 2009 bis 2016 eine pRCT erhalten haben. 46 Patienten waren HPV-positiv (26,3%), 87 Patienten HPV-negativ (49,7%) und bei 42 Patienten wurde der HPV-Status primär nicht bestimmt (24%). Bei 13 (28,3%) der HPV-positiven Tumoren, 16 (18,4%) der HPV-negativen Tumoren und 5 (11,9%) der HPV-unbekannten Tumoren wurde eine SND indiziert. Der ycNx Halsstatus wurde mittels Sonografie und in den meisten Fällen einer zusätzlichen Computertomografie des Halses mit Kontrastmittel festgelegt.

Ergebnisse:

Es konnte keine signifikante Assoziation zwischen dem HPV-Status und der Indikation zur SND gefunden werden (p = 0,13). Zudem konnte keine signifikante Assoziation zwischen dem HPV-Status und dem Auftreten maligner Knoten in der SND gezeigt werden (p = 0,45). Die Gesamtwahrscheinlichkeit für einen ypN+ Halsstatus, unabhängig vom HPV-Status, betrug 29,4%.

Schlussfolgerung:

Obwohl HPV-positive Patienten generell eine höhere Strahlensensibilität aufweisen, konnte in der Indikation zur SND und in der Persistenz maligner Nodi nach pRCT keine signifikante Assoziation mit dem HPV-Status gefunden werden. Somit rechtfertigt ein positiver HPV-Status derzeit keine Deeskalation hinsichtlich der SND. Die Durchführung der SND bei OPK ist bei einer Malignitätswahrscheinlichkeit von 29, 4% generell zu empfehlen.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2018 (online)

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