Prädiktion pharyngokutaner Fisteln nach Laryngektomie anhand klinischer Verlaufsparameter

Einleitung:

Nach Laryngektomien treten bei etwa 20% der Patienten postoperativ pharyngokutane Fisteln auf. Zu den prädisponierenden Faktoren ist die Datenlage gut. Unklar bleibt, wie man bei einem spezifischen Patienten das Auftreten einer Fistel voraussagen kann. Eine frühe Voraussage von Fisteln würde die zeitnahe Durchführung einer bildgebenden Diagnostik und des anschließenden operativen Fistelverschluss ermöglichen. Es ist bekannt, dass ein zeitnaher Fistelverschluss zu einer Reduktion der Rezidivfistelrate führt.

Methoden:

Es erfolgte eine retrospektive Analyse aller seit 2007 an dieser Klinik laryngektomierten Patienten hinsichtlich der Verlaufsparameter CRP, Körpertemperatur, Leukozyten und Schmerzskala. Vor der statistischen Auswertung erfolgte eine Stratifizierung an Hand der aus der Literatur bekannten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Fistel. Optimale Cutoff-Werte wurden mittels des Youdentests bestimmt.

Ergebnisse:

182 Patienten konnten in die Studie eingeschlossen werden. Bei 25% trat eine pharyngokutane Fistel auf. Bei diesen Patienten waren die CRP- (p < 0,001) und Leukozytenwerte (p = 0,001) gegenüber der Gruppe der Fistel-freien Patienten signifikant erhöht. Im postoperativen Verlauf kam es nicht zu einem adäquaten Abfall der Entzündungswerte. Für alle übrigen Verlaufsparameter zeigte sich kein statistisch signifikanter Gruppenunterschied. CRP-Werte von > 4,4 mg/dl oder Leukozytenwerte > 5,9 G/l nach dem 5. postoperativen Tag erlaubten mit einer Sensitivität von 0,974 die Voraussage einer Fistel. Der negative prädiktive Wert betrug 0,976.

Schlussfolgerung:

Mithilfe des CRP's und der Leukozyten lässt sich die Ausbildung einer postoperativen pharyngokutanen Fistel sicher vorhersagen.

Publication History

Publication Date:
18 April 2018 (online)