CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S146
DOI: 10.1055/s-0038-1640216
Abstracts
Onkologie: Oncology

Einfluss des xc-Cystin/Glutamat Antiporter Inhibitors Sulfasalazin auf das Wachstum von Kopf-Halskarzinom Zelllinien

P Zimmermann
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Marburg
,
M Bette
2   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Marburg
,
G Giel
3   Klinik für Hämatologie und Onkologie, Marburg
,
BA Stuck
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Marburg
,
R Mandic
1   Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Marburg
› Institutsangaben
 

Einleitung:

Sulfasalazin (SSZ) ist ein Hemmer des, für die Aufrechterhaltung hoher intrazellulärer Glutathion Konzentrationen erforderlichen, xc-Cystin/Glutamat Antiporters. Wir und andere Gruppen konnten zeigen, dass hohe intrazelluläre Glutathion Konzentrationen mit der Chemotherapie Resistenz von Zelllinien aus Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Halsbereiches (head and neck squamous cell carcinomas, HNSCCs) korrelieren. Im Folgenden untersuchten wir die Empfindlichkeit von HNSCC Zelllinien auf SSZ. Methoden. HNSCC (UM-SCC-1, -3, -4, -6, -14A, -22B, -27, UT-SCC-24A, -26A) Zelllinien und HaCaT Zellen wurden in Gegenwart von 0 – 2000µM SSZ kultiviert, wonach sich FACS, Western blot (WB) und immunzytochemische Untersuchungen anschlossen, wobei Antikörper gegen MAP-LC3β, p21CIP1/WAF1, p27KIP1 und β-Tubulin eingesetzt wurden. Ergebnisse. Bei 2000µM SSZ kam es bei allen 10 Zelllinien, auch ohne gleichzeitige Gabe eines Chemotherapeutikums, in unterschiedlichem Maße zum Zelltod, wohingegen dieser Effekt bei ≤200µM SSZ nicht nachweisbar war. Repräsentative, auf SSZ unterschiedlich empfindliche, HNSCC Zelllinien (UM-SCC-1, -3, UT-SCC-26A) und HaCaT Zellen wurden im Folgenden bei 0, 200, 650, 1100, 1550, 2000µM SSZ kultiviert, wobei sich ein unterschiedliches Dosis-abhängiges Ansprechen auf SSZ zeigte mit Zunahme von p21CIP1/WAF1 und MAP-LC3β als auch von Zellen in der subG1 Phase (= tote Zellen) des Zellzyklus sowie einer paradoxen Abnahme von p27KIP1. Schlussfolgerungen. SSZ alleine, auch ohne die simultane Gabe eines Chemotherapeutikums, hemmt das HNSCC Tumorzellwachstum in vitro, was in Verbindung stehen kann mit dem in Tumorzellen vorherrschenden hohen zytotoxischen Stress, welcher durch intrazelluläres Glutathion kompensiert werden kann.



Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2018 (online)

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