CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2018; 97(S 02): S270
DOI: 10.1055/s-0038-1640648
Poster
Otologie: Otology

Patientenspezifische Elektrodenlage nach Cochlea-Implantation

M Timm
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
A Boruchov
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
T Weller
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
RB Salcher
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
A Warnecke
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
,
B Andreas
1   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Cochlea-Implantate (CIs) ermöglichen die Wiederherstellung des Gehörs bei ertaubten Patienten. Wie in aktuellen Studien gezeigt werden konnte, hängt die Güte der Sprachverstehens dabei von der cochleären Abdeckung durch den Elektrodenträger ab. In dieser Studie wurde deshalb untersucht, ob sich bezüglich der cochleären Abdeckung anatomische Indikationsbereiche für unterschiedliche Elektrodenträger ableiten lassen.

Material und Methode:

Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurde bei 350 CI-Patienten, die mit einer MED-EL FLEX Elektrode versorgt wurden, in der Bildgebung (DVT oder CT Felsenbein) die jeweilige Cochlea-Geometrie (Länge, Anzahl der Windungen, Durchmesser, Höhe, Spiralprofil) und Elektrodenlage (Insertionstiefe, Insertionswinkel, cochleäre Abdeckung) vermessen.

Ergebnisse:

Die Studie zeigt eine Normalverteilung der cochleären Länge (29 – 45 mm). Da die spezifische Insertionstiefe der Elektrodenträger durch deren Länge vorbestimmt ist, hängt entsprechend die prozentuale Abdeckung der Cochlea von der jeweiligen individuellen Anatomie ab (FLEX20 56%, FLEX24 68%, FLEX28 76%). Deshalb wurden die Zusammenhänge von Insertionstiefe, abgedeckter Länge und prozentualer cochleärer Abdeckung genutzt, um anatomische Indikationsbereiche für die unterschiedlichen Elektrodenträger abzuleiten.

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse zeigen, dass die patientenspezifische Anatomie Einfluss auf die postoperative Elektrodenlage hat. Die hergeleiteten anatomischen Indikationsbereiche unterstützen den Chirurgen präoperativ bei der Wahl des Elektrodenträgers und ermöglicht so eine individuelle Versorgung der Patienten. In Verknüpfung mit audiologischen Daten sollen diese Erkenntnisse in Zukunft genutzt werden, um bessere Prognosen zum postoperativen Ergebnis geben zu können.



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Publication Date:
18 April 2018 (online)

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