Rofo 2018; 190(S 01): S12
DOI: 10.1055/s-0038-1641272
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Maligne Leberveneninfiltration bei Patienten mit Hepatozellulärem Karzinom

R Kloeckner
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
S Schotten
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
D Graafen
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
F Meyer
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
S Koch
2   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Clinical Registry Unit (CRU), Mainz
,
A Weinmann
3   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Innere Medizin I, Mainz
,
C Düber
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
,
A Mähringer-Kunz
1   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Das Auftreten einer malignen Pfortaderthrombose (PVTT) verschlechtert die Prognose von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) erheblich und führt gemäß BCLC – Klassifikation zu einer Einstufung in das fortgeschrittene Stadium (BCLC-C). Die Relevanz der malignen Leberveneninfiltration (LVI) ist jedoch unklar. Ziel dieser Studie war der Vergleich von Patienten mit unterschiedlichen Formen der Gefäßinfiltration um die klinische Relevanz der LVI genauer einordnen zu können.

Material und Methoden:

1478 Patienten mit HCC wurden zwischen 01/2005 – 01/2017 in unserem Leberzentrum behandelt. Die makrovaskuläre Infiltration wurde anhand aller verfügbaren CTs und MRTs im Konsensus durch zwei Radiologen mit langjähriger Erfahrung in HCC–Bildgebung diagnostiziert. Das Gesamtüberleben wurde für alle Subgruppen (keine Gefäßinfiltration, PVTT, LVI, PVTT + LVI) berechnet.

Ergebnisse:

1341 Patienten konnten final eingeschlossen werden. 807 (60,2%) Patienten hatten keine Gefäßinfiltration, 358 (26,7%) Patienten hatten eine PVTT, 43 (3,2%) eine isolierte LVI und 133 (9,9%) eine Kombination von PVTT + LVI. Das korrespondierende Gesamtüberleben war jeweils: 37,3, 6,5, 16,0 und 6,5 Monate (p < 0.05).

Schlussfolgerungen:

Insgesamt war die LVI mit 13,1% deutlich häufiger als erwartet. Sie tritt oft zusammen mit einer PVTT auf. Jedoch war das OS in der Gruppe mit isolierter LVI signifikant länger als in der Gruppe mit PVTT (16,0 versus 6,5 Monate). Dies wirft die Frage auf, ob Patienten mit isolierter LVI analog zu Patienten mit PVTT tatsächlich als BCLC-C klassifiziert werden sollten, oder ob eine Einstufung in das intermediäre Stadium (BCLC-B) eher adäquat wäre.