Rofo 2018; 190(S 01): S14-S15
DOI: 10.1055/s-0038-1641280
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Systematische Analyse des Einflusses der Kontrastmitteldosis auf die Gefäßdarstellung in der thorakoabdominellen zeitlich hochaufgelösten 4D-MRA

D Hadizadeh
1   Universität Bonn, Radiologie, Bonn
,
G Jost
2   Bayer AG, MR & CT Contrast Media Research, Berlin
,
J Lütckens
1   Universität Bonn, Radiologie, Bonn
,
V Keil
1   Universität Bonn, Radiologie, Bonn
,
C Endler
1   Universität Bonn, Radiologie, Bonn
,
H Pietsch
2   Bayer AG, MR & CT Contrast Media Research, Berlin
,
H Schild
1   Universität Bonn, Radiologie, Bonn
,
W Willinek
3   Brüderkrankenhaus, Abteilung für Radiologie, Neuroradiologie, Sonografie und Nuklearmedizin, Trier
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

e Analyse der Auswirkung unterschiedlicher Kontrastmittel (KM)-Dosen auf die Bildqualität in der zeitlich hochaufgelösten MR Angiografie (4D-MRA).

Material und Methoden:

5 Göttinger Minischweine (33 – 40 kg) wurden an einem 1,5 T Siemens Avanto Fit Ganzkörper MRT mittels einer 4D-MRA (TWIST, [A/B, 20/25%]; TR/TE/α= 2,4 ms/0,87 ms/25 °; Voxelgröße, 1,7 × 1,7 × 1,7 mm3; Bildauffrischungsrate = 2 s) untersucht und erhielten je fünf Applikationen von 1 M Gadobutrol (Gadovist, Bayer AG) in unterschiedlichen Dosen (Standarddosis [SD] 0,1 mmol/kg Körpergewicht [= 0,1 ml/kg KG] sowie 0,08, 0,06, 0,04 und 0,02 mmol/kg KG; randomisierte Reihenfolge; Flussrate von 2 ml/s; gefolgt von 20 ml NaCl). Der intra-individuelle Vergleich der durch die KM-Gabe erreichten Signalintensitäten erfolgte mittels ROIs im Truncus pulmonalis, in der Aorta und in der Vena cava inferior.

Ergebnisse:

Die Analyse der Boluskurven in der 4D-MRA zeigt ein kürzeres Zeitintervall bis zum Erreichen des Signalmaximums und schmalere Boluskurven mit geringeren Signalmaxima bei abnehmender KM-Dosis. Während im Truncus pulmonalis der Signalabfall gering war, bestanden mit sinkenden KM-Dosen deutliche, annähernd lineare Signalabfälle in der Aorta (r2= 0,96) und in der Vena cava inferior (r2= 0,99). Hierbei war der Signalabfall in der Vena cava inferior (bei 20% KM-Dosis 37% des SD-Signalmaximums) ausgeprägter als in der Aorta (54% des SD-Signalmaximums).

Schlussfolgerungen:

In der 4D-MRA führt eine Dosisreduktion zu einem etwas früheren Erreichen der Signalmaxima und zu kürzeren KM-Boluskurven. Die Signalmaxima nehmen mit abnehmender Dosis ab, das Ausmaß des Signalabfalls hängt jedoch stark davon ab, wie weit das KM in der Zirkulation fortgeschritten ist. In der Vene ist dieser Signalabfall sehr deutlich ausgeprägt, während im Truncus pulmonalis (vor der ersten kapillaren Dispersion) kaum ein Signalabfall vorliegt. Die Auswirkungen einer KM-Dosisreduktion bei 4D-MRA Applikationen sollten daher unter Berücksichtigung der klinischen Fragestellung kritisch hinterfragt werden.