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DOI: 10.1055/s-0038-1641288
Interstitielle transpedale MR-Lymphangiografie – Differentialindikationen in der Diagnostik von Erkrankungen des zentralen Lymphsystems
Publication History
Publication Date:
17 April 2018 (online)
Zielsetzung:
Bestimmung des klinischen Nutzens der interstitiellen transpedalen MR-Lymphangiografie (tMRL) in der Diagnostik verschiedener Erkrankungen des zentralen Lymphsystems.
Material und Methoden:
Eine tMRL wurde bei 35 Patienten (m/w: 20/15, mittleres Alter 56 Jahre) mit chylösen Ergüssen durchgeführt. Die tMRL erfolgte am 1.5T Scanner nach Injektion eines gadoliniumhaltigen Kontrastmittels. Die Patienten wurden anhand der vorliegenden Pathologie eingeteilt in: A: traumatischer Chylothorax n = 11; B: nicht-traumatischer Chylothorax n = 10, C: Chylaszites und kombierter Chylothorax/Chylaszites n = 14. Die tMRL wurden evaluiert hinsichtlich technischen Erfolgs (Kontrastierung relevanter Lymphgefäße), der Identifikation einer lymphatischen Pathologie und eines möglichen interventionellen Zugangsweges.
Ergebnisse:
Die tMRL wurde von allen Patienten gut toleriert. Die tMRL war technisch erfolgreich in 10/11 Fällen in A (Darstellung Cisterna chyli [CC] in 8/11, Ductus thoracicus [DT] in 9/11), 9/10 Fällen in B (CC 9/10, DT 9/10) und 12/14 Fällen in C (CC 7/14, DT 7/14, retroperitoneale Lymphgefäße 12/14). Eine lymphatische Pathologie wurde in Gruppe A in 8/11 Fällen sicher identifiziert und in 2/11 Fällen suspiziert; in B in 5/10 sicher identifiziert, in 1/10 suspiziert und in C in 7/14 sicher identifiziert und in 1/14 Fällen suspiziert. In A, B und C war in 1/11, 4/10 bzw. 6/14 Fällen keine Pathologie erkennbar. Ein möglicher interventioneller Zugangsweg wurde in A in 9/11, in B in 9/10 und in C in 10/14 Fällen identifiziert.
Schlussfolgerungen:
Die tMRL ist insbesondere bei traumatischen Chylothoraces ein wertvolles diagnostisches Verfahren zur Detektion lymphatischer Pathologien. Bei nicht-traumatischen Chylothoraces, Chylaszites bzw. kombiniertem Chylothorax/-aszites lässt sich die zugrundeliegende Pathologie in nur etwa der Hälfte der Fälle eindeutig bestimmen. Die tMRL ist aber in der Mehrzahl der Fälle hilfreich durch Darstellung der relevanten Anatomie und möglicher interventioneller Zugangswege.