Rofo 2018; 190(S 01): S56
DOI: 10.1055/s-0038-1641408
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bildgebende Diagnostik ulnarer TFCC-Läsionen nach der Atzei-Klassifikation

R Schmitt
1   Herz- und Gefäßklinik GmbH Bad Neustadt – Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bad Neustadt a.d. Saale
,
A Heidemeier
2   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
G Christopoulos
3   Herz- und Gefäßklinik GmbH, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bad Neustadt a.d. Saale
,
M Mühldorfer-Fodor
4   Herz- und Gefäßklinik GmbH, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale
,
T Bley
2   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
J van Schoonhoven
4   Herz- und Gefäßklinik GmbH, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt a.d. Saale
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Im Gegensatz zur Palmer-Klassifikation, die keine Graduierung der ulnaren TFCC-Läsionen vorsieht, werden in der Atzei-Klassifikation sechs anatomisch basierte Verletzungsformen des TFCC an der Fovea capitis ulnae und am Proc. styloideus ulnae differenziert. Der Stellenwert der kontrastverstärkten MRT (ceMRT), der direkten MR-Arthrografie (MRA) und der direkten CT-Arthrografie (CTA) in der Diagnostik ulnarer TFCC-Läsionen soll evaluiert werden.

Material und Methoden:

65 Patienten mit ulnarer Symptomatik am Handgelenk oder mit intraartikulären Radiusfrakturen wurden einer ceMRT (24 Pat.), einer MRA (20 Patienten) oder einer CTA (21 Pat.) zugeführt. Die CT- und MRT-Untersuchungen wurden neben der Dokumentation in den orthogonalen Standardebenen zusätzlich mit 3D-Datensätzen (Schicht-/Partitionsdicken von 0,625 mm bzw. 0,5 mm) akquiriert und individuell entsprechend der TFCC-Anatomie mit MPR-Schichten rekonstruiert. Die Befunde der Bildgebung wurden zu den Ergebnissen der Arthroskopien und Operationen korreliert.

Ergebnisse:

Befundübereinstimmungen fanden sich in 61 Fällen (Genauigkeit 94%), während in der Arthroskopie bzw. Operation 1 ceMRT-Befund nicht reproduziert werden konnte (2% falsch-positiv) und 3 ceMRA-Befunde erweitert werden mussten (5% falsch-negativ). Alle CTA- und MRA-Befunde wurden operativ bestätigt. Als sehr hilfreich wurden von den Operateuren die bildgebenden Befunde am tiefen TFCC-Blatt bewertet, da diese zur Indikationsstellung einer Arthroskopie des distalen Radioulnargelenks dienten. Bei 63 Patienten konnten die TFCC-Verletzungsmuster den Klassifikationsstadien nach Atzei zugeordnet werden, bei 2 Patienten lagen nichtklassifizierbare Verletzungen vor.

Schlussfolgerungen:

Mit der hochaufgelösten Bildgebung unter Verwendung von ceMRT-, MRA- oder CTA-Techniken können die ulnaren Verletzungsmuster des TFCC zuverlässig detektiert und der therapierelevanten Graduierung nach der Atzei-Klassifikation zugeführt werden.