Rofo 2018; 190(S 01): S70
DOI: 10.1055/s-0038-1641450
Vortrag (Wissenschaft)
Strahlenschutz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dosisoptimierung in der Computertomografie mittels neuartiger diagnostischer Referenzwerte basierend auf größenspezifischen Dosisabschätzungen und dem wasseräquivalenten Durchmesser der Patienten

Y Klosterkemper
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
P Kröpil
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
E Appel
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
C Thomas
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
O Bethge
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
,
J Boos
1   Uniklinik Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Ermittlung des Potentials zur Dosisoptimierung durch die Implementierung der 2017 neu vorgestellten größenspezifischen diagnostischen Referenzwerte (DRW) des American College of Radiology (ACR) basierend auf größenspezifischen Dosisabschätzungen (SSDE) und dem wasseräquivalenten Durchmesser (Dw) der Patienten in der Computertomografie (CT) des Thorax und Abdomens.

Material und Methoden:

Alle CT-Untersuchungen des Thorax und Abdomens mit und ohne Kontrastmittel (KM) sowie sämtliche CT-Angiografien (CTA) der Pulmonalarterien zwischen 07/2016 und 04/2017 wurden in die Studie einbezogen (n = 3860; Alter 62,1 ± 16,4 Jahre; Dw 29,0 ± 3,3 cm; n = 577 native Thorax-CTs, n = 628 kontrastmittelgestützte Thorax-CTs, n = 346 Pulmonalarterien-CTAs, n = 563 native Abdomen-CTs, n = 1746 kontrastmittelgestützte Abdomen-CTs). Dw (in cm) und SSDE (in mGy) wurden automatisch durch eine selbstentwickelte, zuvor validierte Matlab-Software (The Mathsworks, Natick, MA) errechnet und in einem Dosismonitoringsystem gespeichert (DoseIntelligence, Pulmokard, Herdecke). Die Untersuchungen wurden zur Auswertung anhand der Dw Werte in fünf Subgruppen eingeteilt (21 – 25 cm, 25 – 29 cm, 29 – 33 cm, 33 – 37 cm, 37 – 41 cm) und die Dosis (als SSDE) mit den Referenzwerten des ACR verglichen.

Ergebnisse:

Der durchschnittliche SSDE lag bei 43,3 ± 26,4% der DRW für die native Thorax-CT, 52,3 ± 23,1% für die kontrastmittelgestützte Thorax-CT, 68,8 ± 29,5% für die Pulmonalarterien-CTA, 41,9 ± 29,2% für native Abdomen-CT und 56,8 ± 22,2% für die kontrastmittelgestützte Abdomen-CT. Eine Referenzwertüberschreitung fand sich lediglich in der Subgruppe der stark übergewichtigen Patienten (Dw von 37 – 41 cm) bei der nativen Abdomen-CT (SSDE: 100,3 ± 59,0%).

Schlussfolgerungen:

Unsere institutsinternen Dosiswerte der CT des Thorax und des Abdomens lagen im Durchschnitt deutlich unter den neuen ACR DRWs. Die Subgruppenanalyse anhand des wasseräquivalenten Patientendurchmessers kann zur Ermittlung eines weiteren Dosisoptimierungspotentials beitragen.