Rofo 2018; 190(S 01): S71
DOI: 10.1055/s-0038-1641453
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

2D Phasenkontrast-MRA als integrative Methode zur Evaluation von Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie vor und nach pulmonaler Endarteriektomie

C Czerner
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
C Schoenfeld
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
S Cebotari
2   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
,
J Renne
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
T Kaireit
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
H Winther
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
G Hauck
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
M Hoeper
3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie, Hannover
,
F Wacker
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
,
J Vogel-Claussen
1   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die pulmonale Endarteriektomie (PEA) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH). Ziel der Studie ist die Evaluation der Bedeutung der 2D Phasenkontrast-MRA (2D PC-MRA) vor und nach PEA im Verhältnis zu kardialer MRT und Lungenperfusionsmessung mittels zeitlich aufgelöster, kontrastmittelverstärkter 3D MRA (TWIST).

Material und Methoden:

Analysiert wurden 32 Patienten mit CTEPH, die im Mittel 7 Tage vor und 14 Tage nach PEA eine 1,5 Tesla MRT erhalten hatten. Daten aus der 2D PC-MRA im Truncus pulmonalis wurden mit Ergebnissen aus kardialer MRT und Lungenperfusionsmessung sowie klinischen Parametern wie der 6-Minuten-Gehstrecke (6MinGS) mittels Spearman Rangkorrelationskoeffizient in Beziehung gesetzt. Gepaarte Vergleiche vor und nach Intervention erfolgten mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test.

Ergebnisse:

Nach PEA verbesserte sich die pulmonale Hämodynamik. Es zeigte sich eine Steigerung der mittleren (vmittel; p = 0,002) und der maximalen (vmax; p = 0,008) Blutflussgeschwindigkeit, eine signifikant erhöhte rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion (RVEF; p = 0,00003) und ein erhöhter pulmonaler Blutfluss (p = 0,0007) bei verkürzter pulmonaler Transitzeit (PTZ; p = 0,02). Klinisch erhöhte sich die 6MinGS (p = 0,005). Dabei korrelierte die Änderung der Blutflussgeschwindigkeit im Truncus pulmonalis signifikant mit der höheren 6MinGS (vmittel: p = 0,04, rho = 0,58; vmax: p = 0,03, rho = 0,61), der gesteigerten RVEF (vmax: p = 0,01, rho = 0,55) und der verkürzten PTZ (vmittel: p = 0,04, rho =-0,51; vmax: p = 0,01, rho =-0,56). Auch Veränderungen des Dezelerationsvolumens korrelierten mit der erhöhten RVEF (p = 0,003, rho = 0,60).

Schlussfolgerungen:

Die hämodynamischen Änderungen im Truncus pulmonalis nach PEA reflektieren sowohl Änderungen der Rechtsherzfunktion als auch Änderungen der pulmonalen Perfusion. Daher bietet sich die 2D PC-MRA als integrative Methode zur postoperativen Verlaufskontrolle an.