Rofo 2018; 190(S 01): S93
DOI: 10.1055/s-0038-1641519
Poster (Wissenschaft)
Ausbildung und Beruf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrastmittel-verstärkte post-mortem Computertomografie in der makroskopischen Anatomielehre

K Klopries
1   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Anatomie und Zellbiologie, Heidelberg
,
D Doll
2   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Anatomie, Heidelberg
,
D Nawrotzki
1   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Anatomie und Zellbiologie, Heidelberg
,
P Schlemmer
3   Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg
,
P Giesel
4   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
P Kuner
1   Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Anatomie und Zellbiologie, Heidelberg
,
D Paech
3   Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
17 April 2018 (online)

 

Zielsetzung:

International haben mehrere Universitätsstandorte bereits die post-mortem Computertomografie (PMCT) in den makroskopischen Anatomiekursus integriert. Ziel dieser Forschungsarbeit war es den potentiellen Nutzen Kontrastmittel (KM)-verstärkter PMCT im Vergleich zu nativer PMCT als Lehrmethode in der makroskopischen Anatomie zu evaluieren und mögliche Verbesserungen des Lernerfolgs der Medizinstudierenden zu quantifizieren.

Material und Methoden:

Genehmigt von dem hiesigen Ethikkomitee wurden im WS 2016/17 132 Studierende des makr. Anatomiekursus randomisiert ausgewählt und einer Interventionsgruppe (n = 59) mit Zugriff auf alle drei Phasen (nativ, arteriell, arteriell-venös) Körperspender-spezifischer CT-Daten sowie einer Kontrollgruppe (n = 73) mit nativen Körperspender-spezifischer PMCT-Daten zugeteilt. Alle CT-Daten wurden vor der Einbalsamierung im Instituts-eigenen CT (Toshiba Aquillon 16) erhoben. Die Applikation eines speziellen post-mortem KMs (Angiofil®, Fumedica AG, Muri, Schweiz) erfolgte über die Vasa femoralia mittels einer pneumatischen Pumpe. Der Lernerfolg beider Gruppe wurde durch MC-Tests (Muskuloskelettal,/Abdomen/Thorax/Kopf&Hals; je Gebiet 15 Fragen) überprüft; zudem wurde ein Evaluationsfragebogen von der Interventionsgruppe beantwortet.

Ergebnisse:

Im Bereich Kopf-Hals-Anatomie wurden von der Interventionsgruppe signifikant bessere Ergebnisse erzielt (p < 0.05). In den übrigen Themengebieten waren nicht signifikante Trends zu besseren Resultaten nachweislich. 94.3% der Interventionsgruppe waren der Meinung, dass die KM-PMCT, das Verständnis über das komplexe Gefäßsystem verbessert. 90.6% gaben an, dass die Unterscheidung zwischen nativen und KM-verstärkten CT-Datensätzen im weiteren Verlauf des Studiums hohe klinische Relevanz hat.

Schlussfolgerungen:

Die KM-PMCT verbessert den Lernerfolg vorkl. Medizinstudenten in der makr. Anatomie. Zudem steigert die neue Lehrmethode die Motivation der Studierenden und schlägt eine Brücke zwischen vorkl. Anatomie und klinisch-radiologischer Dateninterpretation.