Aktuelle Ernährungsmedizin 2018; 43(03): 221-222
DOI: 10.1055/s-0038-1647173
Postersitzung I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fett- und Muskeldicken im Ultraschall am Oberarm und Oberschenkel bezogen auf Größe und Gewicht bei 140 stationären Patienten

A Fischer
1   Medizinische Universität Wien, Anästhesie und Intensivmedizin, Wien, Austria
,
M Pesta
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
I Timmermann
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
T Siebenrock
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
K Liebau
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
R Hahn
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
M Anwar
2   Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
,
H Ringl
3   Medizinische Universität Wien, Radiologie, Wien, Austria
,
M Hiesmayr
1   Medizinische Universität Wien, Anästhesie und Intensivmedizin, Wien, Austria
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Publication History

Publication Date:
04 June 2018 (online)

 

Körpermuskel- und fettmasse sind relevant für eine bessere Anpassung der Dosierung von Ernährung, Funktionalität und Mortalität. Exzellente Korrelationen zwischen Ultraschall und DEXA/MR zur Messung der Fett- und Muskelmasse konnten bisher nur bei gesunden Probanden nachgewiesen werden, nicht aber bei Patienten. Es gibt keine Referenzwerte für Ultraschallfett- und muskeldicken bezogen auf Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht. Ziel war es Fett- und Muskeldicken im Ultraschall bei 140 stationären Patienten bezogen auf Größe und Gewicht zu bestimmen.

Methoden:

Es wurden 3 Ultraschallmesspunkte am Oberschenkel pro Körperseite und 2 Messpunkte am Oberarm pro Körperseite untersucht. Pro Messpunkt wurde ein transversales und sagittales Ultraschallbild vermesssen. Bei 140 Patienten ergab dies 2800 Fettdickewerte und 2800 Muskeldickewerte. Die Fettdicke- und Muskeldickewerte aller Punkte beider Oberschenkel (bzw. beider Oberarme) wurden gemittelt. 135 nicht kritisch kranke und 5 kritisch kranke Patienten wurden nach Routine CT rekrutiert. 72% der Patienten waren auf einer chirurgischen Station aufgenommen (davon 39% Allgemeinchirurgie, 19% Urologie, 4% Gynäkologie, 4% Herzchirurgie, 3% Gefäßchirurgie, 1% chirurgische Intensivstation, 1% Thoraxchirurgie, 1% Orthopädie). 28% der Patienten wurden auf einer internistischen Station rekrutiert (davon 19% Gastrologie, 4% Kardiologie, 3% Onkologie, 2% internistische Intensivstation, 1% Hämatologie). Das mediane (IQR) Alter betrug 60 (48 – 69) Jahre. 37% der Patienten waren Frauen. Die auf Größe und Gewicht bezogenen Muskel- und Fettdickewerte wurden mit einem multivariablen Regressionsmodell unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht mit Stata 15 bestimmt.

Ergebnisse:

Pro 10 cm Größe nimmt die Muskeldicke am Oberschenkel um 1,63 (SE 0,54)mm ab (P = 0,003) und die Fettdicke um 1,76 (SE 0,48)mm ab (P < 0,001). Im Gegensatz dazu nimmt pro 10 kg Gewicht die Muskeldicke am Oberschenkel um 2,35 (SE 0,29)mm zu (P < 0,001) und die Fettdicke um 3,12 (SE 0,26)mm zu (P < 0,001).

Pro 10 cm Größe nimmt die Muskeldicke am Oberarm um 1,01 (SE 0,36)mm ab (P = 0,006) und die Fettdicke um 1,02 (SE 0,32)mm ab (P = 0,002). Hingegen nimmt pro 10 kg Gewicht die Muskeldicke am Oberarm um 1,26 (SE 0,19)mm zu (P < 0,001) und die Fettdicke um 2,08 (SE 0,17)mm zu (P < 0,001).

Schlussfolgerung:

Muskel- und Fettdicken nehmen mit der Größe ab und mit dem Gewicht zu. Das Gewicht alleine kann nicht zwischen Muskel- und Fettmasse diskriminieren.