Z Gastroenterol 2018; 56(05): e4
DOI: 10.1055/s-0038-1648563
Kategorie: Presidential Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Achalasie – Ergebnisse nach fünf Jahren POEM

J von Rüden
1   III. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
,
H Messmann
1   III. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
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Publication History

Publication Date:
03 May 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die Achalasie beruht auf der fehlenden Relaxation der glatten Muskulatur im Bereich des unteren Ösophagussphinkters. Die konventionellen endoskopischen Therapieverfahren wie pneumatische Dilatation sowie die Injektion von Botulinum-Toxin führen häufig nur zu einem geringen Rückgang der Beschwerden und sind oft mit einer hohen Rezidivrate assoziiert. Die perorale endoskopische Myotomie ist eine neue endoskopische Therapiestrategie der Achalasie.

Methoden:

In dem Zeitraum zwischen März 2012 und Februar 2018 erhielten 57 Patienten (26 männlich, 31 weiblich) eine POEM in unserer Klinik. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 51,6 Jahre. 5 Patienten (8,8%) litten an einer Achalasie Typ I, 50 (87,7)% an einer Achalasie Typ 2 sowie 2 (3,5%) Patienten an einer Achalasie Typ 3. Die POEM wurde in Intubationsnarkose durchgeführt und dauerte durchschnittlich 143 Minuten (75 – 300 min).

Ergebnisse:

Technischer Erfolg konnte in 55 von 57 Patienten (91,2%) erreicht werden, wohingegen in zwei Fällen eine vollständige Myotomie aufgrund von Veränderungen im Rahmen vorangegangener Therapien nicht möglich war. Typische Komplikationen in der periinterventionellen Phase waren Blutungen während der Intervention (5/57) sowie ein Hautemphysem (4/57). Durchschnittlich erfolgten postinterventionell zwei endoskopische Kontrollen sowie eine Durchleuchtungsuntersuchung vor Entlassung der Patienten. Das weitere Follow-up erfolgte nach drei Monaten, sowie nach zwei und fünf Jahren. Es bestand neben der Evaluation des Eckardt-Scores aus der Durchführung einer Ösophagusmanometrie sowie einer Ösophagogastroduodenoskopie.

Während des Follow-up kam es bei 11 Patienten (6 weiblich, 5 männlich) zu einem Rezidiv der Achalasie. Neun Patienten hatten eine Achalasie Typ 2 und zwei Patienten eine Achalasie Typ III. In fünf der Fälle mit Achalasie Typ II wurde eine operative Myotomie nach Heller notwendig, wohingegen zwei Patienten ebenfalls mit Achalasie Typ II eine Re-POEM erhielten. Die übrigen vier Patienten wurden mittels endoskopischer Injektion von Botulinum-Toxin oder pneumatischer Dilatation behandelt.

Schlussfolgerung:

Zusammenfassend scheint die POEM eine gute Alternative zu der operativen Therapie zu sein, sicherlich werden weitere Ergebnisse insbesondere im langfristigen Verlauf benötigt.