Zusammenfassung
Es wurde der Einfluß von Thromboplastin- und Thrombininfusionen auf heparini-sierte Kaninchen untersucht. Folgende Befunde wurden erhoben:
1. Die Verbrauchskoagulopathie nach Infusion von Thromboplastin wird nur dann verhindert, wenn Heparin in extrem hohem Überschuß vorhanden ist.
2. Der überschießende Anstieg der Faktoren I, V und VIII in der Erholungsphase kann durch Heparin auch in höchster Konzentration nicht verhindert werden, wenn Thromboplastin infundiert wird.
3. Durch Thrombininfusion kann im ausreichend heparinisierten Plasma keine Verbrauchskoagulopathie hervorgerufen werden. Ein extremer Heparinüberschuß ist dafür nicht erforderlich.
4. Die Thrombininfusion erzeugt am heparinisierten Tier keinen nachfolgenden überschießenden Anstieg von Gerinnungsfaktoren.
5. Diese Ergebnisse lassen die Wirksamkeit geringer Heparinmengen in der Behandlung der akuten Verbrauchskoagulopathie zweifelhaft erscheinen.