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DOI: 10.1055/s-0038-1651683
Ungeplante Schwangerschaft bei metastasiertem Mammakarzinom unter onkologischer Therapie mit Palbociclib – eine Kasuistik
Publication History
Publication Date:
22 May 2018 (online)
Zielsetzung:
Seit 11/2016 ist in Europa der CDK4/6-Hemmer Palbociclib zugelassen, ein Fortschritt in der Therapie von Patienten mit hormonrezeptorpositiven, HER2-negativen metastasiert oder lokal fortgeschritten Brustkrebs. In der Kasuistik erörtern wir die Frage, welche Auswirkungen und Folgen unter Therapie mit einem CDK4/6 Inhibitor bei einer ungeplanten Schwangerschaft entstehen.
Material und Methoden:
Vorgestellt wird der Krankheitsverlauf einer sekundär hepatisch, ossär und pulmonal metastasierten 38-jährigen Patientin mit hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom.
Ergebnisse:
2011 erkrankte die Patientin im Alter von 32 Jahren an einem lokal fortgeschrittenem schlecht differenzierten, Hormonrezeptor positiven Mammakarzinom. Sie wurde mit einer neoadjuvanten Chemotherapie nach dem ETC-Schema sowie anschließender brusterhaltender Therapie mit Axilladissektion, Radiatio und endokrine Therapie mit Tamoxifen sowie GnRH bis 08/2016 therapiert. In einem Re-Staging 12/2016 bestätigte sich der Verdacht auf eine ossäre, pulmonale und hepatische Metastasierung. Die histologische Sicherung ergab eine Persistenz der Hormonabhängigkeit (ER 12, PR 0, Her-2 neg., Ki-67 30%), so dass die Pat. eine palliative Chemotherapie mit 6 Zyklen Carboplatin/Gemcitabin plus Bisphosphonate von 12/2016 bis 04/17 und eine endokrine Therapie mit Tamoxifen bis 07/2017 erhielt. Ab 08/2017 wurde die Therapie auf Palbociclib mit Faslodex in Kombination mit GnRH sowie XGEVA umgestellt und fortgeführt bis zur Diagnose der ungewollten Schwangerschaft 12/2017. Nach Fetometrie kam es vermutlich 05/2017 zum Schwangerschaftseintritt. Aufgrund des Progress der Lebermetastasierung wurde eine primäre Sectio in der 29. SSW durchgeführt.
Zusammenfassung:
Die erstmalige Dokumentation einer ungeplanten Schwangerschaft unter Palbociclib konnte, bis auf die Frühgeburtlichkeit, keine negativen Auswirkungen auf den heranwachsenden Fetus zeigen. Diese Kasuistik unterstreicht die Notwendigkeit der Aufklärung über kontrazeptive Maßnahmen.