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DOI: 10.1055/s-0038-1651696
Das BRandO Biology and Outcome (BiO)-Projekt – eine Registerstudie zum biologischen Erkrankungsprofil und klinischem Verlauf bei Mamma- und Ovarialkarzinomen (BReast and Ovarian Cancer)
Publication History
Publication Date:
22 May 2018 (online)
Zielsetzung:
Die Entwicklung weiterer onkologischer Therapien und Behandlungsstrategien wird wesentlich durch translationale Forschungsergebnisse geprägt. Das BRandO-Bio-Projekt kombiniert hierfür eine klassische Registerstudie mit einer umfassenden Biobank zur Asservierung von Tumor- und Blutproben sowie einer prospektiven Erhebung von soziodemografischen Faktoren und Lebensstilaspekten bei Patienten mit neu diagnostiziertem Mamma- oder Ovarialkarzinom, sowie seltenen, malignen Ovarialtumoren oder schwangerschafts-assoziierten Neoplasien.
Methoden:
Es ist geplant von mindestens 2000 Patienten der Universitätsfrauenklinik Ulm und der teilnehmenden Netzwerkkliniken in der Alb-Allgäu Bodenseeregion klinische Daten und Verlaufsdaten zusammen mit epidemiologischen Fragebögen zu erheben. Daneben erfolgt für translationale Fragestellungen eine Archivierung von Tumorgewebe sowie weiterem Biomaterial, wobei wiederholt Blutproben unter standardisierten Bedingungen (Erstdiagnose, 1-Jahres Follow-UP sowie bei Rezidiv) entnommen werden.
Ergebnisse:
In Ulm konnten seit Studienstart am 01.01.2016 insgesamt 359 und an den 19 externe Zentren seit 01.03.2017 weitere 402 Patienten eingeschlossen werden (Ovarialkarzinome = 35, Mammakarzinome = 726). Während alle Patienten der Blut- und Tumorasservierung zustimmten, betrug die Fragebogenrücklaufquote in beteiligten Zentren (n = 7) über 80%. Die extern entnommenen Blutproben waren durchschnittlich 2 Tage unterwegs. Neben den immunhistochemischen und genetischen Analysen am Paraffingewebe ergibt sich mit den Blutproben auch die Möglichkeit der Analyse von zirkulierender Tumor-DNA sowie Keimbahnuntersuchungen an Zellpellets.
Zusammenfassung:
Das BRandO-Bio-Projekt ist eine große prospektive Registerstudie mit integrierter Tumorbank sowie epidemiologischer Zusatzbefragung bei gynäkologischen Tumorpatienten der Alb-Allgäu-Bodenseeregion. Studienziel ist die molekulare Charakterisierung einer großen Patientenkohorte zur Identifizierung weiterer Prognose- und Prädiktivfaktoren sowie Markern zur Entwicklung neuer zielgerichteter Therapien. Die wiederholten Laboranalysen ermöglichen zudem die Selektion von Patienten mit hohem Rezidivrisiko, was neue Therapiemöglichkeiten im Rahmen von Studien basierend auf molekularen Untersuchungen eröffnet.