Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e13
DOI: 10.1055/s-0038-1651705
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sonographisch axilläre suspekte Lymphknoten: falsch positive Ergebnisse nach Tätowierung

SE Fitzgerald
1   UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
K Baumann
1   UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
I Grande-Nagel
1   UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
J Klüter
1   UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
A Rody
1   UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
J Pokorny
2   UKSH, Campus Lübeck, Institut für Pathologie, Lübeck, Deutschland
,
T Pursche
1   UKSH, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Die sonographische Beurteilung der Brust sowie der lokalen Lymphabflusswegen gehört zur Standard-Mammadiagnostik. Zur Beurteilung der Lymphknoten werden hierzu insbesondere Form, Hilusstruktur und Vaskularisation herangezogen. Ein vergrößerter Lymphknoten mit verbreitertem Kortex und reduziertem oder fehlendem Hilus sowie vermehrter Vaskularisation wird als metastasensuspekt eingestuft. Hier sollte – wenn möglich – eine histologische Abklärung erfolgen. Falsch positive Ergebnisse können z.B. durch eine Entzündungsreaktion oder eine Tätowierung hervorgerufen werden.

Methodik:

Präsentation von zwei Patientinnen, die im Herbst 2017 im Brustzentrum des UKSH, Campus Lübeck mit sonographisch suspekten axillären Lymphknoten vorstellig wurden. Ausgewertet wurden die sonographischen Kriterien der axillären Lymphknoten, der klinische intraoperative Befund sowie das histopathologische Ergebnis.

Ergebnisse:

1. Casus: eine 31-jährige Patientin mit ED mikroinvasives Mamma-CA und DCIS, 1 suspekter axillärer LK. Bei lediglich nachgewiesener Mikroinvasion erfolge die BET mit SLNB links sowie die Lymphknotenexstirpation nach DM. Intraoperativ präsentierte sich der drahtmarkierte Lymphknoten gräulich pigmentiert. Histologisch zeigten sich SLN als auch der markierte Lymphknoten tumorfrei.

2. Casus mit einer 36-jährigen Patientin mit persistierenden suspekten Lymphknoten rechts axillär seit 6 Monaten. Eine stanzbioptische Sicherung war bei gefäßnahem Sitz nicht möglich. Es erfolgte die axilläre Lymphknotenexstirpation nach sonographischer Korrelation. Die Pathologie ergab zwei tumorfreie Lymphknoten mit schwarz-grauen Pigmentabscheidungen.

Zusammenfassung:

Die sonographische Beurteilung der lokalen Lymphabflusswege gehört weiterhin zur Mamma-Standarddiagnostik. Falsch positive Ergebnisse können dabei reaktiv bedingt sein, z.B. als Reaktion auf die Stanzbiopsie, eine Entzündungsreaktion, aber auch bei Z.n. Tätowierung. Bei Lymphknotenveränderungen, sollte deshalb – gerade im jungen Alter – explizit nach Tätowierungen gefragt werden. Im Zweifel sollte dennoch die histologische Abklärung erfolgen.