Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e15-e16
DOI: 10.1055/s-0038-1651712
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reduktion der Anzahl an Eingriffen in 2215 Mammakarzinomenfällen bis zum Erreichen des endgültigen Ergebnis in Anbetracht der sich ändernden Leitlinienempfehlungen zwischen 2010 und 2016

A Gerteis
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Stuttgart, Deutschland
,
L Pfaff
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Stuttgart, Deutschland
,
O German
2   Robert-Bosch-Krankenhaus, Pathologie, Stuttgart, Deutschland
,
G Sauer
1   Robert-Bosch-Krankenhaus, Gynäkologie und Geburtshilfe, Stuttgart, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Seit 2010 ist es durch die Reduzierung des einzuhaltenden Sicherheitsabstandes beim Mammakarzinom und DCIS bis zu „no cells on ink“ sowie der Implementierung der ACOSOG-Z0011, ACOSOG-Z00107 und AMAROS-Daten in die Leitlinie zur Therapie des Mammakarzinoms zu einer weiteren Verringerung der operativen Radikalität gekommen. Ziel dieser Untersuchung war es, die Anzahl der operativen Eingriffe pro Primärfall zu ermitteln, die notwendig sind, um das endgültige leitlinienkonforme Ergebnis zu erreichen.

Materialien & Methoden:

Es erfolgte die Analyse prospektiv erhobener Daten 2215 primärer Mammakarzinomfälle, welche zwischen 2010 und 2016 am Brustzentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses operiert wurden. Ausgenommen waren die Fälle, welche eine neoadjuvante Chemotherapie erhalten hatten oder eine primäre Metastasierung aufwiesen. Es wurde die Anzahl der operativen Eingriffe pro Einzelfall für Brust und Axilla gemeinsam ermittelt, die notwendig war, das von der jeweils aktuellen Leitlinie geforderte Ergebnis zu erzielen.

Ergebnisse:

Die Verteilung der Tumorstadien war ausgeglichen. Das Kollektiv bestand aus 1960 (88,4%) invasiven Karzinomen und 257 (11,6%) DCIS. Auch die Verteilung der Tumorstadien entsprach dem der Literatur (pT1 51,1%, pT2 40,9%, pT3 5,3%, pT4 2,7%; pN0 60%, pN1 24%, pN2 6%, pN3 5%, pNx 5%). Zwischen 2010 und 2016 reduzierte sich die Anzahl der Notwenigkeit einer zweiten Operation von 27,7% auf 9,1%, die einer dritten oder mehr von 2,1% auf 0%. Die Anzahl der Mastektomien war davon unberührt.

Zusammenfassung:

Unsere Daten zeigen, dass durch die Implementierung der aktuellen Leitlinienvorgaben in die operative Behandlung des primären Mammakarzinoms in über 90% der Fälle mit einem Eingriff das geforderte Ergebnis erreicht wird.