RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0038-1651718
Indocyaningrün zur Sentinelnode-Detektion bei Mammakarzinom – ein Erfahrungsbericht
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)
Fragestellung:
Die axilläre Sentinelnode-Biopsie ermöglicht einen selektiven, minimal-invasiven Zugang zur Beurteilung des Lymphknoten-Status in Bezug auf Prognose und Therapie des Mammakarzinoms. Aktuell validierte Standard-Methoden erfolgen mittels Radionuklid und/oder Blaustoff. Die Radionuklidmethode ist limitiert durch Verfügbarkeit, Anwendung und Entsorgung des Radionuklid und verbunden mit hohem logistischem Aufwand (Nuklearmedizin erforderlich), Kosten und Zeitaufwand. Eine Echtzeitlymphografie ist ebenfalls nicht möglich. Die Blaustoffmethode zeigt sich mit unzureichender Detektionsrate. Untersucht wurde die Möglichkeit die Sentinelnode-Darstellung im Fluoreszensverfahren mit Indocyaningrün als kosten- und aufwandsgünstige, sichere Alternative bei vergleichbarer Detektionsrate.
Methodik:
Neben standardmäßiger szintigraphischer Markierung des Sentinelnodes im Zweitages-Protokoll mittels Technetium erfolgte simultan die Markierung mittels Indocyaningrün durch intraoperative perimammilläre Injektion. Untersucht wurden 4 Patientinnen mit primär stanzbioptisch gesichertem Mammakarzinom und klinisch negativem Lympknotenstatus.
Ergebnis:
Bei allen 4 Patientinnen war die Sentinelnode-Darstellung mittels Indocyaningrün erfolgreich und wurden im Durchschnitt 2 Sentinelnodes entfernt. Die Anwendung und Durchführbarkeit stellte sich als sehr praktikabel dar. Es ergaben sich keine Hinweise auf systemische und lokale Nebenwirkungen bezüglich der Indocyaninverwendung.
Schlussfolgerung:
Die Sentinelnode-Detektion mittels Fluoreszensverfahren unter Anwendung von Indocyaningrün erweist sich im direkten Vergleich zur Radionuklid-Methoden als sicheres und praktikables Verfahren. Ein Vorteil bietet die transkutane Lymphografie in Echtzeit-Darstellung. Bei vergleichbarer Detektionsrate zeigt sich das Verfahren kostengünstiger und zeitsparend.





