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DOI: 10.1055/s-0038-1651727
Klinisch-pathologische Risikofaktoren zur Abschätzung der Prognose von Patientinnen mit frühem HER2-positivem Mammakarzinom
Publication History
Publication Date:
22 May 2018 (online)
Fragestellung:
Obwohl immunhistochemisch Her-2 positive Tumoren als einheitliche Gruppe klassifiziert und therapiert werden, unterscheiden sie sich bezüglich ihres klinischen Verlaufs.
Ziel unserer Studie war die Definition klinischer Risikosubgruppen innerhalb der Patientinnenpopulation mit frühem HER2-positivem Brustkrebs. Darüber hinaus wurden vorab definierte klinisch-pathologischen Risikofaktorkonstellationen in Bezug auf deren Potential zur Prognoseprädiktion getestet.
Methodik:
Daten aller Patientinnen mit frühem Her2-positivem Mammakarzinom, die im Zeitraum von 01.01.2003 bis 31.03.2017 am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg entsprechend der jeweils geltenden Leitlinie behandelt worden waren (n = 862), wurden prospektiv erhoben. Erfasst wurden Patientenanzahl, prozentualer Anteil von Subgruppen (definiert durch cN/pN-Status, cT/pT-Status, Hormonrezeptorstatus, Tumorgrading, Patientinnenalter), Axilla-/Lokalrezidiv sowie brustkrebs-spezifisches (BSS) und fernmetastasenfreies (DDFS) Überleben.
Ergebnis:
9,2% (n = 79) bzw. 13,6% (n = 117) der Her2-positiven Patientinnen waren jünger als 36 oder älter als 69 Jahre alt. Im Kollektiv fanden sich überwiegend c/pT1 – 2 Tumoren (n = 708, 87,4%). Der Befall lokoregionärer Lymphknoten wurde in 350 (40,9%) Fällen diagnostiziert. 64,3% (n = 553) der Her2-positiven Karzinome waren hormonrezeptorpositiv. BSS und DDFS der Gesamtpopulation beliefen sich auf 12,3 bzw. 10,5 Jahre. N-, T- und Hormonrezeptorstatus, Tumorgrading und UICC-Stadium korrelierten mit reduziertem BSS. Anhand der Kombination von klinisch-pathologischen Parametern wurden 28 Risikosubgruppen definiert. Denjenigen vier Subgruppen mit dem kürzesten BSS war einzig ein fortgeschrittener Lokalbefund (T> 2) gemeinsam. Multivariat blieb nur die Assoziation von N-Status mit reduziertem BSS (p = 0,005) und DDFS (p = 0,002) signifikant.
Schlussfolgerung:
Im Patientinnenkollektiv des frühen HER2-positiven Mammakarzinoms können Risikosubgruppen mit unterschiedlicher Prognose voneinander abgegrenzt werden. Unter den klinisch-pathologischen Parametern zeigte sich jedoch einzig der Lymphknotenstatus als unabhängiger Prognoseparameter. Zur individuellen Risikoabschätzung sind daher umfangreichere molekulare Analysen unerlässlich.