Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e21-e22
DOI: 10.1055/s-0038-1651729
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Postradiogenes Lymphangiosarkom der Mamma – ein Fallbericht

S Huwer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg/Saar, Deutschland
,
G Schmidt
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg/Saar, Deutschland
,
EF Solomayer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg/Saar, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg/Saar, Deutschland
,
GP Breitbach
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg/Saar, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Das Lymphangiosarkom der Brust stellt mit einer Inzidenz von 0,04 – 0,2% eine seltene Tumorentität dar. Sekundäre Formen nach Mammakarzinom sind einerseits nach postoperativer Radiatio bei brusterhaltender Therapie und andererseits als Folge von chronischen Lymphödemen des ipsilateralen Armes (Stewart-Treves-Syndrom) beschrieben.

Kasuistik:

Wir berichten über eine 59-jährige Patientin mit triple negativem invasiv duktalem Mammakarzinom rechts, die zunächst primär systemisch mit TAC x 3 chemotherapiert wurde. Bei no-change Situation wurde die Behandlung mit Carboplatin/Gemcitabine x 3 weitergeführt., danach wegen Tumorprogression abgebrochen. Der Tumor wurde brusterhaltend reseziert und es folgte eine adjuvante Chemotherapie mit Navelbine/Xeloda.

Darunter entwickelte die Patientin ipsilateral ein neuerlich triple negatives, invasiv lobuläres Karzinom. Nach brusterhaltender Resektion des Tumors wurde eine Radiatio angeschlossen.

Ein Jahr später zeigten sich ein rechtsseitiger intramammärer Herdbefund und computertomografisch eine pulmonale Raumforderung im rechten Unterlappen. Sowohl die CT-gesteuerte Punktion des Lungenrundherdes als auch die Stanzbiopsie der rechten Mamma ergaben den histopathologischen Befund eines Lymphangiosarkoms. Dieses wurde durch Segmentresektion aus dem rechten Lungenunterlappen sowie auf Wunsch der Patientin abermals brusterhaltende Tumorresektion aus der rechten Mamma behandelt. Die Patientin ist seit zwei Jahren rezidiv- und metastasenfrei.

Zusammenfassung:

Die Bestrahlung der Mamma kann zur Entwicklung eines Sarkoms führen. Die mittlere Dauer bis zum Auftreten des postradiogenen Sarkoms beträgt 6 Jahre, ein sehr frühes Autreten (< 1 Jahr) ist selten. Die Therapie besteht in der Resektion des Tumors. Metastasen von Weichteilsarkomen manifestieren sich am häufigsten in der Lunge. Die Lunge kann dabei einziger Sitz der Metastasen sein, sodass auch hier die Indikation zur Resektion gegeben ist.