Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e26
DOI: 10.1055/s-0038-1651742
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patientenzufriedenheit nach prophylaktischer Brustoperation

S Koenig
1   Zertifiziertes interdisziplinäres Brustzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
,
F Beldermann
1   Zertifiziertes interdisziplinäres Brustzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
,
M Pfau
1   Zertifiziertes interdisziplinäres Brustzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
,
F Becker
1   Zertifiziertes interdisziplinäres Brustzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
,
T Kuhn
1   Zertifiziertes interdisziplinäres Brustzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
,
F Werdin
1   Zertifiziertes interdisziplinäres Brustzentrum am Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Hintergrund:

In den letzten Jahren wurden neben BRCA 1/2 immer mehr Gene identifiziert, die zur Entwicklung von Brustkrebs prädisponieren. Damit stieg die Anzahl an prophylaktischen Operationen. Bei diesen relativen Operationsindikationen gilt es, den Patientinnen möglichst optimale Behandlungsergebnisse anbieten zu können. Ziel dieser Arbeit war die Erhebung der Patientenzufriedenheit sowohl allgemein, als insbesondere auch mit dem postoperativen ästhetischen Ergebnis, nach prophylaktischer Operation der Brust an unserem zertifizierten Brustzentrum.

Methoden:

Es wurden 60 Patientinnen in unsere Studie eingeschlossen, die zwischen Januar 2013 und Juni 2017 an unserem Brustzentrum prophylaktische Brustoperationen im Rahmen eines standardisierten interdisziplinären Therapiekonzepts erhalten hatten. Deren subjektive Zufriedenheit wurde mittels des Rekonstruktionsmoduls 2.0 des Breast-Questionnaire (BREAST-Q™) erhoben. Zusätzlich wurden die ästhetischen Resultate anhand unserer standardisierten Fotodokumentation durch zwei plastische Chirurgen unabhängig voneinander beurteilt.

Ergebnisse:

Insgesamt würden 95,5% der Patientinnen die prophylaktische Operation mit Rekonstruktion wieder durchführen lassen. 95,4% würden die Behandlung in dieser Form weiterempfehlen. Eine Reduktion der Angst vor (erneuter) Brustkrebsentstehung berichteten 88,0% der Patientinnen. Die Patientinnen bewerteten das ästhetische Ergebnis sechs Monate postoperativ im Durchschnitt mit 4,6 Punkten (Skala: 6 Punkte sehr gut,1 Punkt unbefriedigend); die beiden Chirurgen durchschnittlich mit 5,1 Punkten. Am zufriedensten waren die Patientinnen mit der Brustform (4,97) sowie der Form des Mammillen-Areolen-Komplexes (4,97 Punkte). Am kritischsten beurteilten die Patientinnen das Narbenbild (4,29 Punkte) und die Symmetrie/Asymmetrie der Brust (4,09 Punkte).

Fazit:

Durch ein individualisiertes Behandlungskonzept für jede Patientin dieses heterogenen Kollektivs konnten wir in unserem interdisziplinären Brustzentrum eine gute Patientenzufriedenheit mit sowohl subjektiv als auch objektiv guten ästhetischen Ergebnissen nach prophylaktischer Brustoperation realisieren.