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DOI: 10.1055/s-0038-1651758
Die Reaugmentation der Axilla mittels Turn-over Flap von der lateralen Thoraxwand – eine neue Methode zur operativen Behandlung des Lymphödems beim Mammakarzinom
Publication History
Publication Date:
22 May 2018 (online)
Zielsetzung:
Als Nebenwirkung der klassischen operativen und strahlentherapeutischen Therapien des Mammakarzinoms, treten durch Verengung des Raumes im Bereich der Axilla (Narbe Fibrose), Lymphabflussbehinderungen der oberen Extremitäten auf. Ziel dieser Arbeit ist die Beschreibung dieser neuen Operationsmethode, bei der nach Narbenexstirpation der Level I+II durch Reaugmentation mit Fett- und Lymphgewebe das Lymphödem erfolgreich therapiert werden kann.
Materialien und Methoden:
Zwischen 10/2016 und 12/2017 wurden 6 Patientinnen mit konservativ therapieresistentem Lymphödem Grad 2 nach leitlinienkonformer Mammakarzinomtherapie nach dieser neuen Methode behandelt. Dabei erfolgte unter sonographischer Zielsteuerung und unter Sicht mit Lupenbrille die vollständige Entfernung der kompromittierenden Narbenstränge in Level I+II der Axilla in Vollnarkose. Der dargestellte Raum wurde mit einem gefäßgestielten Turn-over Flap der lateralen Thoraxwand (A. + V. thoracica lateralis) mit Fett-Lymphgewebe reaugmentiert.
Ergebnisse:
Bei der vorgestellten Operationsmethode konnte auf eine mikrochirurgische Anastomosierung der Lymphbahnen verzichtet werden. Eine Hebemorbidität an sekundären Entnahmestellen entfiel somit. Bei allen 6 Patientinnen konnte nach einem Follow up von 4 Wochen eine deutliche Reduktion der Beschwerdesymptomatik, insbesondere der Funktionsfähigkeit der Hand, erzielt werden. Komplikationen wie Nachblutung, antibiotikapflichtige Infektionen oder Funktionsverschlechterung wurden nicht beobachtet.
Zusammenfassung:
Die vorgestellte neue Operationsmethode schafft eine deutliche Symptomverbesserung bei therapiebedingtem Lymphödem Grad 2. Die Methode ist auch ohne mikrochirurgische Fähigkeiten erlernbar und geht mit einer vertretbaren operativen Hebemorbidität einher.