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DOI: 10.1055/s-0038-1651760
Gesundheitsbezogene Lebensqualität ein Jahr nach der Brustkrebsdiagnose am OSP Stuttgart
Publication History
Publication Date:
22 May 2018 (online)
Zielsetzung:
Annähernd 90% der Frauen überleben eine Brustkrebsdiagnose mindestens für 5 Jahre. Aus Sicht der Patientinnen steigt die Sensibilität für die Auswirkungen der Therapieoptionen auf die Lebensqualität. Beeinträchtigungen entstehen durch Prävalenz von Symptomen wie z.B. Müdigkeit, Schmerzen, Übelkeit, andererseits kann eine Krebserkrankung die Teilnahme am sozialen Leben (Beruf, Familie, Freizeit) einschränken. Mithilfe des Fragebogens der EORTC (QLQ-C30) wird die gesundheitsbezogene Lebensqualität (Health related Quality of Life, HrQoL) ein Jahr nach der Brustkrebsdiagnose analysiert.
Material und Methoden:
Der OSP Stuttgart führt seit 1995 Erhebungen zur HrQoL durch. Die von der Nachsorgeleitstelle (NSL) betreuten Patientinnen werden parallel zu den nach S3-Leitlinie vorgesehen Nachsorgeuntersuchungen befragt. Seit 2003 besteht das Angebot auch für nicht durch die NSL betreute Patientinnen. Alle Daten zur HrQoL werden vom einrichtungsbezogenen Klinischen Krebsregister des OSP gemeinsam mit den klinischen und Verlaufsdaten dokumentiert.
Ergebnisse und Zusammenfassung:
Zwischen 1995 und 2014 konnten Daten zur HrQoL von 3430 Patientinnen in die Auswertung einbezogen werden. Ein Jahr nach der Diagnose entwickeln 74,1% der Patientinnen klinische relevante Symptome von Müdigkeit und 66,7% Schlafstörungen. Annähernd 50% berichten von Dyspnoe (47,7%) oder Schmerzen (45,3%). Nach der zurückliegenden Krebsdiagnose haben gut ein Drittel relevante finanzielle Schwierigkeiten (36,2%). 61,2% sind relevant emotional beeinträchtigt, 54% erleben Einschränkungen bei der Ausübung ihrer Rollenfunktionen. Das Ausmaß der Einschränkungen wird unterschiedlich von tumorbiologischen Faktoren oder der durchgeführten Therapie beeinflusst. Multivariate Analysen zeigen, dass die Betreuung durch die NSL das Ausmaß von Beeinträchtigungen der HrQoL in den Bereichen physische, emotionale und soziale Funktionalität sowie der negativen finanziellen Auswirkungen reduzieren können [1].