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DOI: 10.1055/s-0038-1651766
Verzögert eine Studienteilnahme den Beginn einer Chemotherapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)
Zielsetzung:
Der frühzeitige Beginn einer primär systemischen Therapie (PST) beim Mammakarzinom ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Ziel dieser Untersuchung war die Ermittlung des Zeitintervalls und der Anzahl der Arztkontakte von der erstmaligen Vorstellung einer Patientin in unserem Brustzentrum bis zum Beginn einer Standard-Chemotherapie (PST 1) im Vergleich zu einer Studienteilnahme (PST 2).
Methoden:
Für die aktuelle Auswertung wurden die letzten 11 Patientinnen eingeschlossen, die eine PST 1 erhalten haben, sowie die letzten 11 Patientinnen, die in die GAIN II – Studie aufgenommen wurden (PST 2). Patientinnen mit Fernmetastasierung und Teilnahme an anderen Studien wurden in der Erhebung nicht berücksichtigt. Zum Vergleich der Gruppen wurde bei normalverteilten Variablen ein T-Test und anderenfalls ein Mann-Whitney U-Test angewandt.
Ergebnisse:
Im Mittel betrug das Zeitintervall bis zum Therapiebeginn in der gesamten Stichprobe von n = 22 Patientinnen 30,8 ± 10,8 Tage (PST 1: 30,5 ± 11,8 d vs. PST 2: 31 ± 10,3 d; p = 0,924 im T-Test), und es fanden 4,8 ± 1,6 Arztkontakte bis zum Therapiebeginn statt (PST 1: 4,4 ± 0,9 vs. PST 2: 5,2 ± 2; p = 0,457 im Mann-Whitney-U-Test).
Schlussfolgerung:
Wir konnten keine Unterschiede bezüglich des Zeitintervalls bis zum Therapiebeginn und der Anzahl der dabei notwendigen Arztbesuche in den verglichenen Stichproben feststellen.
Zusammenfassung:
Zwischen der Erstvorstellung in unserem Brustzentrum bis zum Beginn einer primär systemischen Behandlung liegen im Durchschnitt 31 Tage, begleitet von 4 – 5 Arztkontakten. Die Teilnahme an einer Studie führt nicht zu einer Verzögerung des Therapiebeginns. Das bisherige Untersuchungsergebnis soll in einer erweiterten Stichprobe von jeweils 50 Patientinnen überprüft werden.