Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e37
DOI: 10.1055/s-0038-1651776
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Calziphylaxie der Mamma – eine seltene Differentialdiagnose bei der Abklärung eines Tastbefundes

A Philippeit
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
U Hille-Betz
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
S Kundu
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
,
S Pertschy
2   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
,
M Christgen
2   Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
,
P Hillemanns
1   Medizinische Hochschule Hannover, Gynäkologie und Geburtshilfe, Hannover, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Calciphylaxie ist ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild, das bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz auftreten kann. Als Folge der fortgeschrittenen Nierenerkrankung kommt es zu einem sekundären Hyperparathyreoidismus, der die Kalzium- und Phosphatablagerung in den glatten Muskelzellen sowie den kleinen bis mittleren Gefäßen begünstigt. Dies führt letztlich zu Ulzerationen und nekrotischen Läsionen der Haut. Obwohl die Calciphylaxie hauptsächlich im Bereich des Abdomens und der proximalen Extremitäten auftritt, kann sie sich in jedem Bereich der Haut manifestieren, bevorzugt in Arealen mit einem hohen Anteil an Fettgewebe.

Fall:

Wir berichten von einer 58-jährigen Patientin mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz, die sich mit einem 10 cm x 5 cm großen, retromamillär gelegenem Tastbefund der rechten Mamma zum Malignomausschluss vorstellte. Eine Ulzeration lag nicht vor. Die diagnostische Mammografie und Stanzbiopsie des Befundes führten zur Diagnose Calciphylaxie. In diesem Fall wurde die Therapie der Niereninsuffizienz durch die Kollegen der Nephrologie optimiert.

Schlussfolgerung:

Nach dem Ausschluss eines Malignoms, sollte eine dringende Therapieverbesserung durch die Internisten erfolgen und im Falle einer Ulzeration für eine professionelle Wundversorgung gesorgt werden. Eine operative Therapie kann sekundär in besonders schlimmen Verläufen notwendig werden.