Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e42
DOI: 10.1055/s-0038-1651791
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verhornendes Plattenepithelkarzinom der Mamma in der Schwangerschaft – eine Rarität und eine Herausforderung an das therapeutische Management

CE Sadowski
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
2   National Center for Tumor Diseases (NCT), Partner Site Dresden, Dresden, Deutschland
,
A Petzold
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
2   National Center for Tumor Diseases (NCT), Partner Site Dresden, Dresden, Deutschland
,
C Meisel
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
2   National Center for Tumor Diseases (NCT), Partner Site Dresden, Dresden, Deutschland
,
A Forberger
3   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik für Pathologie, Dresden, Deutschland
,
J Schönlebe
4   Städtisches Klinikum Dresden Friedrichstadt, Institut für Pathologie, Dresden, Deutschland
,
T Link
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
2   National Center for Tumor Diseases (NCT), Partner Site Dresden, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
2   National Center for Tumor Diseases (NCT), Partner Site Dresden, Dresden, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Einleitung:

Das Mammakarzinom ist bei Frauen unter 35 Jahren mit einem Anteil von etwa 30% die häufigste Krebserkrankung. Etwa 1 – 3% aller Mammakarzinome werden während einer Schwangerschaft diagnostiziert. Das Auftreten eines Mammakarzinoms in der Schwangerschaft ist eine der größten therapeutischen, psychologischen, aber vor allem persönlichen Herausforderungen für die Patientin und deren Familie.

Material & Methoden:

Wir berichten über eine Patientin mit der Erstdiagnose eines Plattenepithelkarzinoms der Mamma in der Schwangerschaft.

Ergebnisse:

Die Erstvorstellung der 30-jährigen Patientin erfolgte aufgrund eines größenprogredienten Tastbefundes der Mamma rechts in der 27. SSW. Die Stanzbiopsie der 6 cm großen echoinhomogenen Raumforderung ergab die seltene Entität eines verhornenden Plattenepithelkarzinoms, G3 mit der Tumorformel: cT3 cN0 cM0, ER und PR 30% IRS 4, Her2-neu negativ, Ki67: 40%. Die Metastasierung eines primären Plattenepithelkarzinom anderer Lokalisation konnte ausgeschlossen werden. Nach ausführlichen Gesprächen wurde die neoadjuvante Chemotherapie mit Carboplatin/Paclitaxel begonnen. Wegen einer schweren allergischen Reaktion auf Paclitaxel im 2. Zyklus erfolgten die primäre Sectio caesarea in der 32. SSW und die Umstellung der Chemotherapie. Nach 4 Zyklen EC sowie 10 Zyklen Nab-Paclitaxel in Kombination mit Carboplatin wurde die Segmentresektion mit Sentinel node Biopsie durchgeführt. Histologisch war eine pathologische Komplettremission zu sehen. Aufgrund der positiven Familien- und Eigenanamnese erfolgte die Genanalyse, die eine pathogene BRCA1-Mutation ergab. Die Patientin ist derzeit unter Tamoxifen und GNRH rezidivfrei.

Zusammenfassung:

Die Prognose der Patientinnen mit Mammakarzinom wird vor allem vom Stadium und von der Biologie der Erkrankung bestimmt und sollte so ähnlich wie möglich der Therapie der nicht-schwangeren Patientin entsprechen.