Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e43
DOI: 10.1055/s-0038-1651794
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ermittlung objektiver 3-D Daten zur korrekten Planung von Folgeeingriffen nach Brustrekonstruktion

TL Schenck
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
,
KC Koban
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
,
RE Giunta
1   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Mai 2018 (online)

 

Fragestellung:

Ziel dieser Arbeit war es mittels drei-dimensionaler Oberflächenaufnahmen (3DSI) die Ergebnisse von unilateralen DIEP-Lappenplastiken hinsichtlich Volumen und Symmetrie zu untersuchen.

Methodik:

15 Patientinnen nach DIEP-Lappenplastik wurden eingeschlossen. Hiervon erhielten 6 einen sekundären Brustaufbau nach Ablatio sowie 9 eine Primärrekonstruktion mit Erhalt des Hautmantels (SSM und NSM). Prä und 6 Monate postoperativ wurden die Patientinnen mithilfe des Vectra® Systems (Canfield Sci., NJ, USA) gescannt und hinsichtlich der Volumendifferenz, sowie der Symmetrie (mmRMS) ausgewertet. (mean ± SEM, p < 0,05 als signifikant)

Ergebnis:

In der SSM/NSM Gruppe veränderte sich nach Brustrekonstruktion der Symmetriefaktor signifikant von 6,8 ± 1,3 mmRMS auf 5,6 ± 1,2 mmRMS. Das Volumen der erkrankten Brust war präoperativ um 20 ± 39 ml und postoperativ um 70 ± 36 ml kleiner als das der Gegenseite. In der Gruppe der sekundären Rekonstruktionen konnte der Symmetriefaktor von 16,1 ± 2,5 mmRMS auf 9,4 ± 1,9 mmRMS signifikant verbessert und das Volumendefizit von 420 ± 82 mL auf 160 ± 39 ml signifikant reduziert werden.

Schlussfolgerung:

In der SSM/NSM Gruppe zeigte die Symmetrieanalyse kaum einen Unterschied nach der Operation, was wohl auf den positiven, weil formenden Effekt des erhaltenen Hautweichteilmantels zurückzuführen ist. Das postoperativ erhöhte Volumendefizit lässt sich bei genauerer Betrachtung dem axillären Ausläufer zuordnen. Bei den Patientinnen mit Sekundäraufbau, ist der weniger reduzierte RMS und der verbleibende Volumenunterschied dem Effekt zu schulden, dass die rekonstruierte Brust bewusst deutlich kranialer, kleiner und straffer als die Gegenseite geformt wird. Hier wird fast immer ein angleichender Eingriff der Gegenseite mittels Mammareduktionsplastik geplant.