Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2018; 15(02): e49
DOI: 10.1055/s-0038-1651811
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich der sub- und epipectoralen Prothesenloge bei der Sofortekonstruktion der weiblichen Brust nach Nipple- und Skin-Sparing Mastektomie im Rahmen von Brustkrebsoperationen

T Treeter
1   Uniklinik Köln, Unifrauenklinik, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
F Thangarajah
1   Uniklinik Köln, Unifrauenklinik, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
M Hellmich
2   Uniklinik Köln, IMSIE, Köln, Deutschland
,
J Holtschmidt
3   Uniklinik Köln, Unifrauenklinik, Köln, Deutschland
,
P Mallmann
3   Uniklinik Köln, Unifrauenklinik, Köln, Deutschland
,
W Malter
1   Uniklinik Köln, Unifrauenklinik, Brustzentrum, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
22 May 2018 (online)

 

Fragestellung:

Bei modernen Brustkrebsoperationen lassen sich onkologische und ästhetische Ansprüche wertvoll miteinander verknüpfen. Ablative Verfahren wie Nipple- und Skin-Sparing Mastektomie (NSM, SSM) mit sofortiger Implantat-Rekonstruktion gehören inzwischen zur Standardprozedur der operativen Senologie. Ziel der Studie war der Vergleich verschiedener Aspekte der sub- und epipectoralen Prothesenloge bei der Rekonstruktion der weiblichen Brust.

Methodik:

In diese retrospektive Analyse wurden Brustkrebspatientinnen eingeschlossen, die sich im Brustzentrum der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln durch ausgewählte rekonstruktiv-operative Verfahren behandelt wurden und im Rahmen derer ein alloplastisches Brustimplantat entweder subpectoral oder epipectoral eingesetzt bekamen. Gegenstand der Untersuchungen waren intra- sowie postoperative Komplikationen über einen 18-monatigen postoperativen Zeitraum und eine patientienbasierte Evaluation der Operation mittels BREAST-Q-Tool.

Ergebnisse:

29 Patientinnen erhielten eine subpectorale Implantatrekonstruktion (SUB), während 34 Patientinnen eine epipectorale Implantatrekonstruktion (EPI) erhielten. In der SUB-Gruppe wurde eine signifikant höhere mittlere Anzahl an postoperativen Haupt-Komplikationen (1,41 ± 1,76) ermittelt als in der EPI-Gruppe (0,47 ± 0,75) (p < 0,05). Die Operationsdauer war signifikant länger in der SUB-Gruppe mit 104 ± 28 Minuten verglichen mit der EPI-Gruppe mit 80 ± 21 Minuten (p < 0,05). Die subjektive postoperative Zufriedenheit war in beiden Kollektiven hoch ohne signifikanten Unterschied.

Schlussfolgerung:

Die signifikant höhere Anzahl an postoperativen Haupt-Komplikation in der SUB-Gruppe sollte bei der Indikationsstellung kritisch bedacht werden. Somit stellt die epimuskuläre Prothesenloge eine praktikable Alternative dar. Prospektive Untersuchungen mit längeren Follow-Up Zeiten bleiben abzuwarten.