Thromb Haemost 1971; 25(02): 316-331
DOI: 10.1055/s-0038-1654306
Originalarbeiten – Original Articles – Travaux Originaux
Schattauer GmbH

Aktivitätssteigerungen verminderter Gerinnungsfaktoren bei angeborenen Gerinnungsdefekten

A.-M Mingers
1   Aus der Universitäts-Kinderklinik Würzburg (Direktor: Prof. Dr. J. Ströder)
,
C Mietens
1   Aus der Universitäts-Kinderklinik Würzburg (Direktor: Prof. Dr. J. Ströder)
,
J Ströder
1   Aus der Universitäts-Kinderklinik Würzburg (Direktor: Prof. Dr. J. Ströder)
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 June 2018 (online)

Zoom Image

Zusammenfassung

Bei 17 Personen mit Gerinnungsstörungen wurden Plasmatauschversuche und Immunglobulinbestimmungen im Serum mit folgenden Ergebnissen durchgeführt :

1. Es besteht eine signifikante Aktivitätssteigerung des betreffenden Faktors in vitro bei Hämophilie A und B sowie kongenitalem Defekt im Prothrombinkomplex.

2. Keine Aktivitätssteigerung in vitro, sondern das Bild eines echten Faktorenmangels fand sich bei nicht hämophiliebedingter Faktor VIII-Minderung, erworbenem Defekt im Prothrombinkomplex und kongenitaler Afibrinogenämie.

3. Im Serum aller Patienten, bei denen im Plasmatauschversuch sich eine Aktivitätssteigerung des Mangelfaktors zeigte, waren über den 2-σ-Bereich hinaus erhöhte Konzentrationen eines oder mehrerer Immunglobuline, besonders IgM, nachweisbar.

4. Patienten, deren Plasmatauschversuche das Bild reinen Faktorenmangels boten, zeigten eher normale oder verminderte Immunglobulinwerte.