Zusammenfassung
Bei 80 Leberkranken wurden Plasmin, Plasminogen und der sogenannte »Proaktivator« im Plasma bestimmt. Bei Kranken mit BLepatitis nnd Zirrhose ist gesteigerte spontane Plasminaktivität sowie deutliche Verminderung des »Proaktivators« nachweisbar, wogegen Plasminogen keine eindeutigen Veränderungen erkennen läßt. Bei akuter Hepatitis und akut-entzündlichen Stadien der Zirrhose ist der stärkste Abfall des »Proaktivators« zu messen, mit der Abheilung der Hepatitis geht ein langsamer Wiederanstieg parallel. Die normalen Proaktivatorwerte bei extrahepatischen Gallengangsverschlüssen sind möglicherweise als differentialdiagnostische Methoden zu verwerten.
Die gesteigerte fibrinolytische Spontanaktivität bei Leberkrankheiten wird auf die kombinierte Wirkung einer vermehrten Freisetzung von Gewebsaktivatoren und Verminderung des Antiplasmins bezogen. Die Verminderung des sogenannten »Proaktivators« ist wahrscheinlich nicht durch erschöpfende Aktivierung des Systems, sondern durch ungenügende Nachlieferung aus der Leber als Bildungsstätte des »Proaktivators« bedingt.