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DOI: 10.1055/s-0038-1654944
Mikroskopische Befunde über die Blutstillung bei Serotoninausschaltung
Publication History
Publication Date:
21 June 2018 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00035024/196101/lookinside/thumbnails/10-1055-s-0038-1654944-1.jpg)
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Zusammenfassung
1. Das Problem der Serotoninwirkung während der Hämostase nach Verletzung großer muskulärer Blutgefäße wurde am Rattenmesenterium vitalmikroskopisch untersucht. Im besonderen sollte geprüft werden, ob die Konstriktion des verletzten Gefäßstumpfes und der umschriebene Spasmus begleitender unverletzter Gefäße durch Verminderung oder Hemmung des Serotonins verändert werden.
2. Die Reduktion des Serotonins der Plättchen durch Reserpin beeinflußte die lokale Vasokonstriktion der Verletzungsstelle nicht. Dagegen wurden ein hämo-statischer Plättchenpfropf und ein Spasmus der unverletzten Nachbargefäße öfters vermißt, was auf unspezifische toxische Wirkungen des Reserpins zurückzuführen ist.
3. Durch Injektion der Serotoninantagonisten LSD 25, BOL 148 und UML 491 wird die Serotoninwirkung in vivo aufgehoben. In diesen Fällen erwies sich die Blutstillung zum Teil als insuffizient; die vasokonstriktorischen Phänomene fehlten häufiger als bei den Kontrollen, waren jedoch in etwa der Hälfte der Fälle trotz kompletter Serotoninblockade vorhanden. Die Diskussion dieser Befunde im Hinblick auf die Spezifität der Serotoninantagonisten läßt die Beobachtungen mit Wahrscheinlichkeit unspezifischen pharmakologischen Wirkungen der Lysergsäurederivate zuordnen.
4. An den Gefäßreaktionen, welche die Blutstillung an großen muskulären Gefäßen begleiten, ist somit das Serotonin der Plättchen nicht wesentlich beteiligt.