Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1654973
Experimentelle Beiträge zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit gerinnungsphysiologisdier Untersuchungsmethoden
I. Plasminogen. Methodische und interindividuelle StreuungPublication History
Publication Date:
21 June 2018 (online)
Zusammenfassung
Die Fehlermöglichkeiten der Caseinspaltungsmethode zur Bestimmung des profibrinolytischen Potentials im Plasma werden an Hand von methodenkritisch angelegten größeren Versuchsreihen analysiert. Für die methodisch bedingte Streuung der Extinktionswerte ergaben sich folgende Werte:
a) für Leerwertbestimmungen: s = ± 4,444; entsprechend einem Variations-koeffizienten von
b) für lstündige Testinkubationen (mit mittleren Tyrosinwerten) unter Verwendung von SK: s = ± 4,98; entsprechend einem Variationskoeffizienten von V = 3,3%.
c) für 24 stündige Testinkubation (mit hohen Tyrosinwerten) unter Verwendung von SK: s = ± 12,46; entsprechend einem Variationskoeffizienten von V = 2,3%.
Diese methodischen Fehlerbreiten der photometrischen Extinktionswerte sind bei Beurteilungen der Ergebnisse von Einzelbestimmungen zu berücksichtigen. Sie kennzeichnen die Caseinspaltungsmethode als eine sehr brauchbare Methode mit guter Reproduzierbarkeit im Vergleich zu anderen Untersuchungsverfahren aus dem Gebiet der Blutgerinnungsforschung.
Die interindividuelle Schwankungsbreite der Versuchsergebnisse liegt bei dieser Methode bei drei verschiedenen Testansätzen in folgenden Grenzen
I. 1stündige Testinkubation mit SK (250 E/ml): 200 bis 394 Tyrosin pro ml Plasma pro Stunde entsprechend 0,44 bis 0,88 E Plasminogen pro ml Plasma.
II. 24stiindige Testinkubation ohne SK (“Spontanaktivierung” des Plasminogens): 16 bis 123 ã Tyrosin pro ml Plasma pro 24 Std.
III. 24stündige Testinkubation mit SK (250 E/ml): 2586 bis 2775 ã Tyrosin pro ml Plasma pro 24 Std.
Die lstiindige Inkubation mit SK ist mit Recht die gebräuchlichste Testansatzart.
Beim Vergleich von Ergebnissen verschiedener Untersucher muß berücksichtigt werden, ob die angewendeten SK-Konzentrationen übereinstimmen.
* Leiter der klinisch-physiologischen Abteilung.
-
Literatur
- 1 Baumgarten W. Discussion about Fibrinolytic Assay Technics. Amer. J. Cardiol. 06: 454 1960;
- 2 Beller F. K, Jürgens J. Klinische Methoden der Blutgerinnungsanalyse. G. Thieme Verlag, Stuttgart; 1959
- 3 Deutsch E. Aus einem Vortrag auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie in Wiesbaden. 1962
- 4 Elsner P. zit. nach (2).
- 5 Ferguson J. G. zit. nach (2).
- 6 Heimburger N, Schwick G. Persönliche Mitteilung anläßlich eines Fortbildungslehrganges über die Methodik der Immunoelektrophorcse. Behringwerke, Marburg; 1962
- 7 Marx R, Bayerle H. Über die methodischen Möglichkeiten vergleichend quantitativer Bestimmung der gebundenen Plasmaproteinaseaktivität. Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 283: 215 1948;
- 8 Marx R. Persönliche Mitteilung. 1961
- 9 Norman P. S. Studies of the Plasmin System. II. J. exp. Med. 106: 53 1958;
- 10 Norman P. S, Hill B. M. Studies of the Plasmin System. III. J. exp. Med. 108: 639 1958;
- 11 Sgouris J. T, Inman J. K, McCall K. B, Hyndman L. A, Anderson H. D. The Preparation of Human Fibrinolysin (Plasmin). Vox Sang. 05: 357 1960;
- 12 Sgouris J, Inman J. K, McCall K. B, Anderson H. D. The Evaluation of “Fibrinolytic” Preparations. Vox Sang. 06: 53 1961;
- 13 “Grundbegriffe der Meßtechnik”, AEF im Deutschen Normenausschuß. DIN 1319, Januar 1962