Zusammenfassung
Die Fehlermöglichkeiten der Caseinspaltungsmethode zur Bestimmung des profibrinolytischen Potentials im Plasma werden an Hand von methodenkritisch angelegten größeren Versuchsreihen analysiert. Für die methodisch bedingte Streuung der Extinktionswerte ergaben sich folgende Werte:
a) für Leerwertbestimmungen: s = ± 4,444; entsprechend einem Variations-koeffizienten von
b) für lstündige Testinkubationen (mit mittleren Tyrosinwerten) unter Verwendung von SK: s = ± 4,98; entsprechend einem Variationskoeffizienten von V = 3,3%.
c) für 24 stündige Testinkubation (mit hohen Tyrosinwerten) unter Verwendung von SK: s = ± 12,46; entsprechend einem Variationskoeffizienten von V = 2,3%.
Diese methodischen Fehlerbreiten der photometrischen Extinktionswerte sind bei Beurteilungen der Ergebnisse von Einzelbestimmungen zu berücksichtigen. Sie kennzeichnen die Caseinspaltungsmethode als eine sehr brauchbare Methode mit guter Reproduzierbarkeit im Vergleich zu anderen Untersuchungsverfahren aus dem Gebiet der Blutgerinnungsforschung.
Die interindividuelle Schwankungsbreite der Versuchsergebnisse liegt bei dieser Methode bei drei verschiedenen Testansätzen in folgenden Grenzen
I. 1stündige Testinkubation mit SK (250 E/ml): 200 bis 394 Tyrosin pro ml Plasma pro Stunde entsprechend 0,44 bis 0,88 E Plasminogen pro ml Plasma.
II. 24stiindige Testinkubation ohne SK (“Spontanaktivierung” des Plasminogens): 16 bis 123 ã Tyrosin pro ml Plasma pro 24 Std.
III. 24stündige Testinkubation mit SK (250 E/ml): 2586 bis 2775 ã Tyrosin pro ml Plasma pro 24 Std.
Die lstiindige Inkubation mit SK ist mit Recht die gebräuchlichste Testansatzart.
Beim Vergleich von Ergebnissen verschiedener Untersucher muß berücksichtigt werden, ob die angewendeten SK-Konzentrationen übereinstimmen.