Zusammenfassung
Seit nachgewiesen wurde, daß die Infarzierung von Nierenkarzinomen die Prognose unabhängig von der weiteren Therapie nicht beeinflußt, und seit die Angiographie in der Diagnostik der Nierentumoren durch die Computertomographie ersetzt wurde, hat die therapeutische Embolisierung ihr Hauptanwendungsgebiet in der Urologie verloren. Diese Entwicklung wurde verstärkt durch den Ersatz von Nierensteinoperationen mit temporärer Okklusion der Nierenarterie durch weniger invasive Methoden und die enttäuschenden Ergebnisse der Embolisierung bei Blutungen aus Blase und Prostata. Zahlenmäßig selten, bleibt sie aber Therapie der Wahl bei isolierten Läsionen des arteriellen Nierengefäßbaums, wie kongenitalen arteriovenösen Fisteln und Verletzungen durch perkutane Biopsie, Lithotripsie oder stumpfes Trauma. Kapillare Embolisationsverfahren ermöglichen die »radiologische« Nephrektomie, die bei terminaler Niereninsuffizienz mit nicht beherrschbarer Hypertonie, Proteinurie oder Hämaturie mit einer geringeren Morbidität behaftet ist als die chirurgische Nephrektomie.