RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0038-1655511
Epithelial-mesenchymale Transition: ein möglicher Marker für Tumoraggressivität? Eine Real-Time PCR Analyse
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Juni 2018 (online)
Fragestellung:
Die Hauptursache für Brustkrebs-assoziierte Sterblichkeit ist die Bildung von Fernmetastasen. Während des Prozesses der Metastasierung lösen sich einzelne Zellen, sog. „Circulating Tumor Cells“ (CTCs) vom Primarius ab, verändern sich im Hinblick auf Zelladhäsion und Beweglichkeit, wandern in Blutgefäße ein und verlassen diese an anderen Orten des Körpers wieder, um sich dort anzusiedeln und den Ursprung einer Metastasierung zu bilden. Der hierfür notwendige Prozess der Veränderung der Zelleigenschaften wird als „Epithelial-mesenchymale Transition“ (EMT) bezeichnet. Die EMT geht mit einer Veränderung der Genexpression einher, so dass CTCs mithilfe einer Real-Time PCR EMT-assoziierter Gene nachgewiesen werden können.
Methodik:
Mehrere EMT- und Brustkrebs-assoziierte Gene wurden nach Literaturrecherche ausgewählt und zunächst am Modellsystem, Blutproben gesunder Probanden versetzt mit einer genau bekannten Anzahl an Tumorzellen, getestet und die Gene CK19, Snail, FoxC2 und Twist für die Experimente an Blutproben von 35 Brustkrebspatientinnen ausgewählt.
Ergebnisse:
Nach der Real-Time PCR konnten die Blutproben der Brustkrebspatientinnen anhand der Genexpression in zwei Gruppen eingeteilt werden: In der ersten Gruppe waren alle vier Gene nur sehr schwach exprimiert, in der zweiten Gruppe zeigte mindestens eins der Gene eine Überexpression, was auf ein Auftreten von CTCs hinweisen könnte. Beim Vergleich der Tumorcharakteristika der beiden Gruppen war auffällig, dass die Tumore der ersten Gruppe eine weniger aggressive Tumorbiologie in Bezug auf Grading, Nodalstatus und Metastasierung, aufwiesen, als die der zweiten Gruppe.
Schlussfolgerung:
Real-Time PCR von EMT-assoziierten Genen könnte als Marker für die Aggressivität eines Tumors herangezogen werden. Auf Basis der vorliegenden Ergebnisse verfolgen wir diesen Ansatz nun in einer größeren Patientinnenkohorte weiter.