Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(06): 618
DOI: 10.1055/s-0038-1655525
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inanspruchnahme von NT-Screening und NIP-Test bei Schwangeren im Risikokollektiv

M Hatzipanagiotou
1   Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Universitätsklinikum Regensburg
,
T Eggensberger
1   Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Universitätsklinikum Regensburg
,
E Inwald
1   Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Universitätsklinikum Regensburg
,
O Ortmann
1   Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Universitätsklinikum Regensburg
,
U Germer
1   Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Caritas-Krankenhaus St. Josef, Universitätsklinikum Regensburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. Juni 2018 (online)

 

Ziel:

Das Nackentransparenzscreening (NTS) und der Nicht-invasive Pränataltest (NIPT) sind flächendeckend verfügbare Methoden zur Identifikation von Feten mit einem erhöhten Risiko für Trisomien. Jedoch ist unbekannt in welchem Ausmaß die o.g. Tests von Schwangeren beansprucht werden. Deshalb wurde die Häufigkeit des NT-Screenings und des NIP-Tests im Risikokollektiv in Abhängigkeit vom Hintergrundrisiko und reproduktionsmedizinischer Behandlung untersucht.

Methode:

Befragt und untersucht wurden Einlingsschwangere, die von 2015 bis 2017 in der 19+0 bis zur 22+0 SSW zur detaillierten Ultraschalluntersuchung aufgrund diverser Risiken zugewiesen wurden. Die vorherige Inanspruchnahme des NT-Screenings, NIP-Tests bzw. der invasiven Diagnostik wurde in Abhängigkeit vom maternalen Alter (< 35 und ≥35 Jahren) und einer vorausgehenden IVF/ICSI Behandlung erfasst.

Ergebnisse:

4829 Schwangere wurden in die Studie eingeschlossen. Dabei waren 2935 (60,8%) Schwangere unter 35 Jahre alt und 1894 (40,2%) ≥35 Jahre. Bei 4398 (91,1%) Schwangeren erfolgte der Schwangerschaftseintritt spontan und bei 431 (8,9%) Schwangeren nach assistierter Reproduktion. Bei 1705 (35,3%) Schwangeren ging ein NT-Screening oder ETS, bei 290 (6,0%) Schwangeren ein NIP-Test und bei 38 (0,8%) beides voraus. Bei 333 (6,9%) Schwangeren wurde eine invasive Diagnostik vor der Organdiagnostik durchgeführt.

Der Anteil der Schwangeren mit ETS < 35 und ≥35 Jahren lag bei 868 (29,6%) bzw. 819 (43,2%) und mit NIP-Tests bei 92 (3,1%) bzw. 198 (10,5%). Bei den Schwangeren ohne und mit IVF/ICSI hatten 1507 (34,3%) bzw. 197 (45,7%) ein ETS und 252 (5,7%) bzw. bei 38 (8,8%) einen NIPT durchführen lassen.

Schlussfolgerung:

Im Risikokollektiv lassen 40,5% einen Screeningtest für Trisomien und nur 6,9% vor der Organdiagnostik im zweiten Trimenon eine invasive Diagnostik durchführen. Die Inanspruchnahme der Screeningtests ist abhängig vom maternalen Alter und vorausgegangener Kinderwunschbehandlung.

Frauen mit einem erhöhten Altersrisiko (≥35 Jahren) oder nach assistierter Reproduktion lassen signifikant häufiger einen Ersttrimestertest (p =< 0,001) oder einen NIP-Test (p =< 0,001) durchführen. Dabei entscheiden sich die Risikoschwangeren sechsmal häufiger für das NTS als für NIPT.