Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(06): 614
DOI: 10.1055/s-0038-1655532
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation eines Integrativen Begleitprogramms für Patientinnen mit Mamma- und gynäkologischen Karzinomen unter Systemtherapie an der Frauenklinik rechts der Isar der TU München

S Mathes
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
E Klein
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
K Große Lackmann
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
A Pintac-Pisar
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
M Dalic
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
U Ackermann
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
K Strobl
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
M Halle
2   Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU München, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
M Kiechle
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
D Paepke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Publication History

Publication Date:
25 June 2018 (online)

 

Einführung:

Die Nachfrage nach Integrativer Medizin (IM) durch Patientinnen mit Mamma- und gynäkologischen Karzinomen unter systemischer Therapie ist steigend. In der Frauenklinik rechts der Isar ist seit 2005 eine komplementärmedizinische Sprechstunde etabliert. Mit der Gründung des „Zentrums für Integrative Gynäkologie und Geburtshilfe“ 2013 erweiterte sich das Angebot interdisziplinär um eine strukturierte Ernährungsberatung, ein individuelles Sportprogramm, ein verhaltenstherapeutisches Achtsamkeitskonzept, äußere Anwendungen im Sinne der anthroposophischen Pflege, manuelle Therapien sowie eine Entspannungsmöglichkeit auf einer Farb-Klang-Resonanz-Liege.

Methoden:

144 Patientinnen, die sich im Jahr 2016 und 2017 in der integrativen Sprechstunde der Frauenklinik vorgestellt haben und mind. eine Anwendung bzw. das komplette ZIGG- Programm mit allen o.g. Therapieangeboten durchlaufen haben, wurde am Ende des Therapieprogrammes ein Evaluationsfragebogen ausgehändigt. Die Inhalte des Programms wurden mittels eines Fragebogens bewertet. Die Rücklaufquote betrug 82,6% (n = 119).

Ergebnisse:

70,6% der teilnehmenden Patientinnen stellten eine Verbesserung durch die Anwendung komplementärmedizinischer Medikamente, insbesondere der Misteltherapie, fest. 85,7% erreichten durch die Teilnahme am strukturierten Sportprogramm eine Zustandsverbesserung. 74,2% profitierten von der Ernährungsberatung und 94,4% von der manuellen Therapie. 93,5% der Patientinnen, die äußere Anwendungen erhielten, bewerteten diese als Erfolg. Die Klang-Farb-Resonanz-Liege führte bei 96,6% der Patientinnen zu einem entspannten, meditativen Zustand. 86,1% der Patientinnen gaben an, durch die psycho-onkologische Gesprächstherapie eine Zustandsverbesserung zu erfahren, 69,4% eine bessere Krankheitsbewältigung.

Fazit:

Die Integrative Medizin verbindet Verfahren aus Schul- und Komplementärmedizin zu einem ganzheitlichen Konzept. Unser strukturiertes integratives Therapiekonzept wird von den Patientinnen gut angenommen. Eine prospektive Studie mit validierten Fragebögen zur Evaluation der Wirksamkeit integrativer Therapiekonzepte ist in Planung.