Zusammenfassung
Dextran ist ein Plasmaersatzstoff, welcher antithrombotische Eigenschaften aufweist.
Der Wirkungsmechanismus bei der Thromboembolic-Prophylaxe beruht zum Teil auf der
Hämodilution und der gesteigerten Durchblutung, zum größten Teil wohl aber auf einem
spezifischen, zeitlich limitierten und reversiblen Effekt auf Faktor VIII. Dadurch
wird auch die Plättchenfunktion beeinflußt und Thromben, welche in Gegenwart von Dextran
entstehen, können durch das körpereigene fibrinolytische System leichter aufgelöst
werden. Dextran-Prophylaxe ist vor allem in der Chirurgie sinnvoll, wo die Zufuhr
bei elekti-ven Eingriffen bei Narkoseeinleitung beginnt und am ersten postoperativen
Tag abgeschlossen wird. Die Gesamtdosis beträgt meist 1500 ml 6% Dextran 70. Aufgrund
von methodisch einwandfreien Arbeiten besteht kein Zweifel, daß Dextranprophylaxe
die Anzahl postoperativer tödlicher Lungenembolien wirkungsvoll zu senken vermag.
In der elektiven allgemeinen Chirurgie ist Dextranprophylaxe gleich wirksam wie 3
× 5000 IE s.c. Natriumheparinat. In der elektiven und notfallmäßigen Orthopädie-traumatologie
ist, verglichen mit 2 × 5000 IE Heparin-Dihydergot (DHE) s.c, ebenfalls kein Unterschied
in bezug auf Senkung der tödlichen Lungenembolien zu verzeichnen.