Hamostaseologie 1981; 01(04): 160-164
DOI: 10.1055/s-0038-1656604
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Prophylaxe venöser Thromboembolien bei hämatologischen Erkrankungen

H. Rasche
1   Abteilung Innere Medizin III/Sektion Hämostaseologie des Zentrums für Innere Medizin der Universität Ulm
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Juni 2018 (online)

Preview

Zusammenfassung

Im Gegensatz zur operativen Medizin und bestimmten Teilgebieten der inneren Medizin (z.B. Kardiologie) fehlen in der Hämatologie systematische Untersuchungen zur Häufigkeit und Prophylaxe intravital auftretender thromboembolischer Komplikationen unter Verwendung objektiver Metho-den (z.B. Radiojod-Fibrinogentest). Bis zum Vorliegen entsprechender Befunde ist es zweckmäßig, die gesicherten Erfahrungen anderer Disziplinen im Sinne eines Analogieschlusses für das Spezialgebiet Hämatologie verfügbar zu machen. Diese Überlegung gilt insbesondere beim Vorhegen allgemeiner Risikofaktoren wie fortgeschrittenes Lebensalter, körperliche Immobilisation, thrombotische Komplikationen in der Anamnese, Übergewicht und maligne Grundkrankheit (z.B. malignes Lymphom). In diesen Fällen sind die bekannten Maßnahmen der physikalischen und medikamentösen Thromboembolieprophyla-xe großzügig einzusetzen. Bei myeloproliferativen Syndromen, reaktiven Thrombozytosen, bestimmten Formen der hämolytischen Anämie sowie seltenen Koagulopathien müssen besondere Gesichtspunkte berücksichtigt werden.