Hamostaseologie 1996; 16(03): 188-193
DOI: 10.1055/s-0038-1656655
' Originalarbeit/Original Article
Schattauer GmbH

Therapieergebnisse der chronischen Autoimmunthrombozytopenie bei Erwachsenen

O. Anders
1   Abteilung Hämatologie und Onkologie (Direktor: Prof. Dr. M. Freund)
,
D. Barz
2   Abteilung für Transfusionsmedizin (Direktor: Prof. Dr. R. Arendt), Klinik und Poliklinik für Innere Medizin (Direktor: Prof. Dr. R. Schmidt) der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock
,
K. M. Reinhardt
1   Abteilung Hämatologie und Onkologie (Direktor: Prof. Dr. M. Freund)
,
M. Freund
1   Abteilung Hämatologie und Onkologie (Direktor: Prof. Dr. M. Freund)
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Publication Date:
23 July 2018 (online)

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Zusammmenfassung

In einer retrospektiven Untersuchung wurden die klinischen Befunde und der Therapieerfolg von 131 Patienten mit chronischer Autoimmunthrombozytopenie (97 Frauen, Altersmedian 29 Jahre, und 34 Männer, Altersmedian 32 Jahre, Range 20 bis 80 Jahre), die in einem Zeitraum von 36 Jahren (1960 bis 1995) be-handelt wurden, ermittelt. Es wurden die therapeutische Ansprechrate, die Re-misssionsrate und die Langzeiterfolgsrate nach verschiedenen Therapieregimen der chronischen Autoimmunthrombozytopenie erfaßt.

Die Splenektomie ergab die besten Ergebnisse mit einer Ansprechrate von 90% und einer Langzeiterfolgsrate von 74%. Die Ansprechrate und die Langzeiterfolgsrate betrug nach der Behandlung mit Prednisolon 69% und 16%, nach Azathioprin 52% und 27%, nach Vinchstin 36% und 10%. Mit Ascorbinsäure wurde keine Remission erzielt. Nach der Therapie mit Prednisolon, nach Splenektomie und nach immunsuppressiver Behandlung erreichten 110 Patienten (84%) eine Remission. 21 Patienten (16%) sprachen nicht mit einem dauerhaften Thrombozytenanstieg an. Die Therapie der refraktären chronischen Autoimmunthrombozytopenie mit Blutungskomplikationen ist heute noch ein therapeutisch mitunter schwierig zu lösendes Problem.