Hamostaseologie 1996; 16(03): 194-199
DOI: 10.1055/s-0038-1656656
Aus der forschenden Industrie/Pharmaceutical Research
Schattauer GmbH

Therapie von Fibrinogenmangelzuständen

Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung
K. Bonik
1   Centeon Pharma GmbH, Liederbach
,
M. D. Rode
1   Centeon Pharma GmbH, Liederbach
,
M. Broder
1   Centeon Pharma GmbH, Liederbach
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Juli 2018 (online)

Zusammenfassung

Im Rahmen einer Anwendungbeobachtung an 96 Patienten wurden die Indikationen, Dosierung, Wirksamkeit und Verträglichkeit des Fibrinogenkonzentrats Haemocomplettan HS 1 g/2g dokumentiert, ausgewertet und mit den Daten einer Zwischenauswertung (51 Patienten) verglichen. Hauptindikationen waren Fibrinogenmangelzustände bei Blutungen, Leberschäden, DIC, Hyperfibrinolysen und Leukämien. Im Mittel wurden in 3 Dosen 5,6 g Fibrinogen verabreicht; bei Leberschäden war die Dosierung meist höher als bei anderen Erkrankungen. Durch die Substitution wurde ein Fibrinogenanstieg um etwa 1,1 g/l auf 1,9 g/l erreicht. Haemocomplettan HS wurde allein oder in Kombination mit anderen Gerinnungspräparaten (AT III, PPSB, FFP, Heparin) als sehr wirksames Medikament beurteilt: Bei fast allen Patienten (97,3%) gelang eine Anhebung bzw. Normalisierung des Fibrinogenspiegels. Bei 75% aller Patienten blieb der Fibrinogenspiegel dauerhaft im Normbereich. Blutungen konnten bei 89,1% und die Grundkrankheit bei 82,1% der Fälle erfolgreich behandelt werden. Die Er-gebnisse der Zwischenauswertung wurden damit voll bestätigt.

 
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