Hamostaseologie 1996; 16(04): 256-259
DOI: 10.1055/s-0038-1656669
Originalarbeit/Original Article
Schattauer GmbH

Thrombolytische Therapie mit Urokinase bei hämolytisch-urämischem Syndrom

H.-G. Limbach
1   Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. F. C. Sitzmann)
,
G. Löffler
1   Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. F. C. Sitzmann)
,
U. T. Seyfert
2   Abteilung für klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin der Universitätskliniken Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. E. Wenzel)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. Juli 2018 (online)

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Zusammenfassung

Vier Kleinkinder im Alter zwischen 1 7 Monaten und 3½ Jahren wurden unmittel-bar nach Sicherung der Diagnose eines post-gastroenteritischen hämolytischurämischen Syndromes fibrinolytisch mit niedrig dosierter Urokinase (Dauerinfusion von 1000 E/kg/h) und antikoagulatorisch mit Heparin (15-25 E/kg/h) be-handelt. Bei Kreatininwerten von 3,0 bis 5,9 mg/dl und Harnstoffkonzentrationen von 179 bis 269 mg/dl war in allen 4 Fällen noch eine Restdiurese vorhanden, die unter kontinuierlicher Furosemid-Infusion in Verbindung mit der Lysetherapie innerhalb weniger Stunden in eine Polyurie überging. Die Dauer der Lysetherapie betrug im Mittel 88 Stunden (64-108 h). Die Parameter der Hämolyse und der Nierenfunktion konnten in allen Fällen ohne Dialyseverfahren und Plasmapheresen normalisiert werden. In zwei Fällen entwickelte sich bei normaler Nierenfunktion ein behandlungsbedürftiger Hypertonus.