
Zusammenfassung
Die Spätform der Vitamin-K-Mangelblutung tritt bevorzugt bei vollgestillten Säuglingen auf, wobei männliche Säuglinge häufiger betroffen sind. Die meisten Säuglinge sind zwischen 3 und 7 Wochen alt, über 50% haben intrakranielle Blutungen. Die Letalität beträgt etwa 20%; Risikofaktoren sind zur Zeit der Diagnose meist nicht bekannt. Bei einem Teil der Patienten wurden - zumeist retrograd - Krankheiten mit Cholestase oder andere Lebererkrankungen festgestellt. Die Kombination von erniedrigtem Quick-Wert, normaler Plättchenzahl und normalem Fibrinogenspiegel ist sehr verdächtig auf Vitamin-K-Mangel.
Schon 20 bis 30 Minuten nach intravenöser Applikation ist Vitamin K therapeutisch wirksam. Nachdem die routinemäßige Vitamin-K-Prophylaxe nach der Geburt empfohlen wurde, fielen die Berichte über die Spätform der Vitamin-K-Mangelblutung von 4,8 auf 0,42 pro 100000 Neugeborene ab. Die Effizienz der einmaligen parenteralen Prophylaxe scheint größer zu sein als die der einmaligen oralen Prophylaxe. In jüngster Zeit wurde die Vermutung eines Zusammenhanges zwischen intramuskulärer (nicht aber oraler) Vitamin-K-Prophylaxe und erhöhtem Krebsrisiko geäußert.
Schlüsselwörter
Vitamin-K-Mangelblutung - Säuglinge - Blutung - Krebs - Prophylaxe
Key words
Vitamin-K deficiency - infancy - bleeding - cancer - prophylaxis