Zusammenfassung
Im Rahmen der vorliegenden Metaanalyse wurden die Daten von ungefähr 100000 Patienten
mit akutem Myokardinfarkt (AMI) aus 300 klinischen Thrombolysestudien ausgewertet.
In einer vergleichenden Analyse wurden vor allem die Effektivität der gegenwärtig
angewandten Plasminogenaktivatoren und der Einfluß einer frühen gegenüber einer späten
begleitenden Heparintherapie geprüft.
Eine frühzeitige Wiedereröffnung thrombotisch verschlossener Koronarien konnte mit
den neuen Plasminogenaktivatoren oder mit intrakoronarer Lyse signifikant häufiger
erreicht werden als mit intravenöser Streptokinaseinfusion. Die kumulativen Krankenhaussterblichkeitsraten
lagen zwischen 4% und 9%. Die Ergebnisse der Metaanalyse lassen darauf schließen,
daß der frühzeitige Beginn der Antikoagulanzienbehandlung mit Heparin für die thrombolytische
Therapie mit rt-PA obligatorisch ist. Der Zeitpunkt des Beginns der prophylaktischen
Antikoagulation bei der Thrombolysebehandlung mit Streptokinase oder APSAC beeinflußte
das Therapieergebnis nicht signifikant. Die thrombolytische Behandlung mit intravenös
verabreichtem rt-PA war signifikant gegenüber allen derzeitig angewandten thrombolytischen
Behandlungsstrategien überlegen, wenn eine effektive antithrombotische Therapie stattfand.
Schlüsselwörter
Akuter Herzinfarkt - Thrombolyse - begleitende Heparintherapie - Metaanalyse