Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(06): A62-A63
DOI: 10.1055/s-0038-1660649
Postersession: Samstag, 9. Juni 2018: 10.30 – 11.30 Uhr, Foyer
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einflussfaktoren auf den postoperativen Schmerz nach Sectio caesarea

K Koch
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
,
J Jiménez Cruz
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
,
E Schleußner
1   Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
06 June 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel der Arbeit war die Identifikation und Evaluation von Einflussfaktoren auf den postoperativen Schmerz nach Sectio caesarea in einer Klinik der Maximalversorgung. Dabei wurde nach demografischen, klinischen und therapeutischen Merkmalen gesucht, die das postoperative Schmerzerleben beeinflussen.

Methoden und Patienten:

Im Rahmen des QUIPS-Projektes (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) erfolgte über einen Zeitraum von 6,5 Monaten anhand eines validierten Fragebogens am ersten postoperativen Tag die kontinuierliche Datenerhebung aller Patienten nach Sectio caesarea. Hierzu wurden verschiedenste Prozess- sowie Ergebnisparameter aus dem Bereich Schmerzerleben und Schmerztherapie erfasst und zentral gespeichert.

Resultate:

172 Patienten wurden eingeschlossen. Entscheidender als die angewendete Schmerztherapie war die Patientenbetreuung. Alltägliche Versorgungsmerkmale wie eine adäquate Patientenaufklärung und eine Schmerzdokumentation zeigten sich am relevantesten. Sich gut informiert gefühlte Patienten haben sich mehr Schmerzmittel abgefordert, hatten postoperativ weniger Schmerzen, waren zufriedener mit dem Ergebnis ihrer Schmerztherapie und hätten sich weniger zusätzliche Schmerzmittel gewünscht als Patienten, die angegeben haben schlecht über die Möglichkeiten ihrer Schmerztherapie aufgeklärt worden zu sein. Die Applikationsart der Schmerzmedikation zeigte ebenfalls Einfluss. So wurde deutlich, dass Patienten von einer patientenkontrollierten Analgesie profitieren und mehr Opioide erhalten haben als Patienten, die von einer Gabe durch das Pflegepersonal abhängig waren.

Diskussion:

Als Konsequenz erfolgte nach der Auswertung die Einführung einer regelmäßigen Schmerzdokumentation. Änderungen im Schmerzmanagement und die Einhaltung von Schmerzstandards sind Grundvoraussetzung für eine angemessene Schmerztherapie. Therapeutisch ist das Konzept der Aufklärung und einer standardmäßigen Möglichkeit der patientenkontrollierten Analgesie als Option für alle Patienten in Betracht zu ziehen.