Einzelbeitrag: Bewegung im Stadtteil: Gesundes und aktives Altern durch die partizipative Erarbeitung von Stadtteilrundgängen und Verstetigung durch Entwicklung eines Schulungskonzeptes für Multiplikator/innen

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass körperliche Aktivität mit zunehmenden Alter abnimmt. Dabei kann Bewegung maßgeblich zum körperlichen Wohlbefinden beitragen und die Entstehung chronischer Erkrankungen verhindern. Weiterhin steigen im Alter das Risiko für soziale Isolation und Einsamkeit, was eine geringere Lebensqualität und ein höheres Risiko für Erkrankungen zur Folge hat.

Neben der Erhaltung von Bewegungsfähigkeit und Mobilität, insbesondere von Personen ab 60 Jahren, zielt „Bewegung im Stadtteil“ auf die Förderung des Gemeinschaftsgefühls und der kognitiven Aktivität ab und unterstützt die Identifikation mit dem eigenen Stadtteil.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die partizipative Entwicklung von Rundgängen in verschiedenen Dresdner Stadtteilen. Dabei werden in moderierten Gruppen mit Senior/innen deren Lieblingsplätze im Stadtteil gesammelt und gemeinsam zu einem Rundgang verbunden. Alle Plätze werden fotografisch festgehalten und in Verbindung mit weiteren Hinweisen in einer Broschüre dokumentiert. Diese stehen der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung und motivieren zu Spaziergängen, allein oder in der Gruppe.

Durch den niederschwelligen und lebensweltorientierten Ansatz hat „Bewegung im Stadtteil“ eine sehr hohe Reichweite und ist sehr beliebt in der Bevölkerung. Dabei sind sowohl die Broschüren selbst als auch die Entwicklung neuer Rundgänge stark nachgefragt.

Um die Entwicklung von Rundgängen in weiteren Stadtteilen und Kommunen Deutschlands zu fördern, erarbeitet die Landeshauptstadt Dresden in einem aktuellen Fördervorhaben gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse seit Juli 2018 ein Schulungskonzept für Multiplikator/innen. Das dreijährige Projekt umfasst die partizipative Bedarfsanalyse an das Schulungskonzept, die darauf aufbauende Erarbeitung und Gestaltung von Schulungsunterlagen, deren Pilotierung und Anpassung sowie die deutschlandweite Verstetigung des finalen Konzeptes. Begleitend dazu erfolgt eine unabhängige Evaluation. Das Fördervorhaben ermöglicht die Verbreitung und die Umsetzung des erfolgreichen Ansatzes in zahlreichen Kommunen bundesweit.