Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 797-798
DOI: 10.1055/s-0038-1667696
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Vorträge
Prävention in Arbeitswelten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wer macht mit und hält sich fit? Inanspruchnahme von gesundheitsfördernden und präventiven Maßnahmen bei älteren Beschäftigten

D Borchart
1   Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik, Fachgebiet Arbeitswissenschaft, Wuppertal, Deutschland
,
HM Hasselhorn
1   Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik, Fachgebiet Arbeitswissenschaft, Wuppertal, Deutschland
,
JB du Prel
1   Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik, Fachgebiet Arbeitswissenschaft, Wuppertal, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Da mit zunehmendem Alter Gesundheitsbeschwerden und eine Verringerung der Arbeitsfähigkeit einhergehen, sind ältere Beschäftigte eine besondere Zielgruppe für die BGF. Angebotene gesundheitsfördernde oder präventive Maßnahmen (GFPM) können zielführend sein, wenn sie von den Mitarbeitern in Anspruch genommen werden. Untersucht wurde daher, welche GFPM ältere Beschäftigte nutzen, bzw. inwieweit sie sich gruppenspezifisch in ihrem Inanspruchnahmeverhalten unterscheiden.

Methoden:

Daten von 6339 älteren Beschäftigten, die 2011 an der lidA-Studie teilnahmen, wurden analysiert. Gefragt wurde nach der Teilnahme an GFPM zu Gewichtsreduktion, Ernährung, Entspannung, Rückengymnastik, Bewegung und Raucherentwöhnung in den letzten 12 Monaten. Verteilungsunterschiede in der Inanspruchnahme wurden für bewegungs- & entspannungsorientierte GFPM nach Geschlecht, Alter, Berufsqualifikation, Tätigkeitsart, Erkrankungen (HKE; MSE; Psyche) und Arbeitsstress mittels Χ2-Tests geprüft.

Ergebnisse:

Fast die Hälfte aller Befragten (48%) gab an, an einer GFPM teilgenommen zu haben. Am häufigsten wurden bewegungs- (27%–33%) & entspannungsorientierte GFPM (16%) genannt. Frauen und qualifizierte Beschäftigte (gefolgt von Hochqualifizierten) nahmen häufiger an GFPM teil als die Anderen. Das Vorliegen von Erkrankungen war oft, aber nicht immer, mit der Inanspruchnahme der untersuchten GFPM assoziiert.

Schlussfolgerungen:

Die Untersuchung von individuellen und arbeitsbezogenen Unterschieden in der Inanspruchnahme von GFPM kann helfen, Risikogruppen zu identifizieren und – innerhalb und außerhalb des Betriebes – das Angebot zu GFPM für ältere Beschäftigte noch zielgruppenspezifischer auszurichten. Die festgestellten Unterschiede zur Beteiligung an GFPM sind in weiterführenden Analysen genauer zu untersuchen.