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DOI: 10.1055/s-0038-1667710
Tabak- und Alkoholkonsum von Jugendlichen in Deutschland – Ergebnisse der KiGGS-Studie (Welle 2)
Publication History
Publication Date:
03 September 2018 (online)
Hintergrund:
Im Jugendalter werden die Weichen für das spätere Gesundheitsverhalten gestellt. Jugendliche, die früh anfangen zu rauchen bzw. Alkohol zu trinken, weisen vermehrt auch als Erwachsene riskante Konsummuster auf. Jugendliche sollten daher möglichst nicht rauchen und zu einem verantwortungsbewussten und risikoarmen Umgang mit Alkohol befähigt werden. Die Ergebnisse der KiGGS-Studie erlauben repräsentative Aussagen über die aktuelle Situation und zeitliche Trends des Tabak- und Alkoholkonsums.
Methoden:
Das Rauchverhalten und der Alkoholkonsum 11- bis 17-Jähriger wurde in KiGGS Welle 2 durch die Selbstangabe der Befragten in einem schriftlich ausgefüllten Fragebogen erfasst. Die Analysen basieren auf Daten von 3.423 Mädchen und 3.176 Jungen. Es wurden Prävalenzen und Trends des Substanzkonsums stratifiziert nach soziodemografischen Merkmalen berechnet und der Zusammenhang zwischen Rauchstatus und Faktoren der sozialen Umgebung anhand logistischer Regressionsmodelle analysiert.
Ergebnisse:
7,2% der 11- bis 17-Jährigen rauchen, die Hälfte davon täglich. 51,0% haben schon einmal Alkohol getrunken, riskanter Alkoholkonsum ist für 12,1% festzustellen, regelmäßiges Rauschtrinken berichten 7,0%. Mit dem Alter nimmt der Konsum von Tabak und Alkohol deutlich zu. Beim Alkoholkonsum, aber nicht beim Rauchen, zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede. Ob Jugendliche rauchen hängt stark vom Rauchverhalten ihrer Freunde ab. Der Trend zeigt eine Abnahme des Alkohol- und Tabakkonsums.
Schlussfolgerungen:
Im Trend deuten die Ergebnisse auf Erfolge von Präventionsmaßnahmen hin. Dennoch besteht weiterhin Bedarf, mehr Jugendliche zu einem verantwortungsbewussten und risikoarmen Umgang mit Alkohol zu befähigen. Die Zusammenhangsanalysen beim Rauchen weisen eindrücklich auf die Bedeutung von Umgebungsfaktoren hin, wie dem Rauchverhalten von Eltern und Peers. Daher sollten die Angebote zur Förderung des Nichtrauchens ausgebaut und wichtige verhältnispräventive Maßnahmen umgesetzt werden.